Margot-Barnard-Realschule "Deine Ideen und Energie sind überall zu spüren"

DUISDORF · "Niemals geht man so ganz" - dieses Lied von Trude Herr, das gestern in der Aula der Margot-Barnard-Realschule eingespielt wurde, passt sehr gut auf Dorothee Ovelgönner. Seit sie 2001 die Schulleitung an der Realschule Medinghoven übernahm, hat sie dort tiefe Spuren hinterlassen - nicht zuletzt die Umbenennung und die Sanierung des Schulgebäudes.

 Bezirksbeamter Roland Krebs verleiht Dorothee Ovelgönner einen Ehrenpreis für optimale Präventionsarbeit.

Bezirksbeamter Roland Krebs verleiht Dorothee Ovelgönner einen Ehrenpreis für optimale Präventionsarbeit.

Foto: Roland Kohls

An all das wurde bei ihrer Verabschiedung erinnert. Denn Ovelgönner, die am Dienstag 62 Jahre alt wird, geht aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand.

"Deine Handschrift, deine Ideen, deine Energie sind überall zu spüren", sagte ihre Stellvertreterin Marita Weber. "Es geht nicht nur um das Gebäude, sondern um die Atmosphäre und den Schulgeist, den du uns vorgelebt hast." Jetzt beginne ein "Leben in Freiheit", sagte Weber - gemeint sei eins ohne dienstliche Verpflichtungen.

"Frau Ovelgönner hat sich intensiv und mit Leidenschaft für unsere Schule eingesetzt", sagte Schülersprecherin Jana Henseler. Die Schulpflegschaftsvorsitzenden Ute Büttgenbach und Kyra Dittmann dankten der ehemaligen Schulleiterin ebenso wie Personalrätin Marlis Tasser von "Lehrer in NRW" und Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand für die gute Zusammenarbeit.

Rund um die Abschiedsworte hatten Schüler und Lehrer ein kurzweiliges Programm gestaltet: Unter Leitung von Musiklehrerin Martina Dams-Zhou präsentierten sie verschiedene Musik- und Trommelstücke, außerdem sangen die Schülerinnen Ibadete Shabani und Yasmin Osselam eine auf Ovelgönner umgedichtete Version des Songs "Gebt alles" von Cassandra Steen.

Einige Lehrer hatten das Jim-Knopf-Lied umgedichtet zu "Eine Schule mit zwei Leitern" und umrissen auf amüsante Weise die Amtszeit der Schulleiterin. Die hatte sich um ein gutes Verhältnis zu vielen anderen Schulen, zur Bezirksvertretung, zur Gedenkstätte für Bonner Opfer des Nationalsozialismus und zur örtlichen Polizei gekümmert. So war und ist "Dorfsheriff" Roland Krebs an der Schule aktiv, der Ovelgönner als "toughe, mutige und gefühlsstarke Frau" lobte.

In ihr habe er eine Schulleiterin gefunden, die genau wie er die "Schule als Schutzraum" sehen wollte. Sowohl die Jugendgang-Problematik im Jahr 2005 als auch die Internet-Abmahnwelle wegen illegaler Downloads habe man gemeinsam von den Schülern fernhalten können. Er überreichte Ovelgönner deshalb im Namen des polizeilichen Bezirksdienstes eine selbst gefertigte Trophäe aus Acrylglas, "als Anerkennung für eine optimale Präventionsarbeit".

Für die Herzlichkeit fand Ovelgönner, deren Nachfolge in der Schulleitung noch nicht feststeht, zunächst keine Worte. "So viel Aufwand, um sicher zu gehen, dass ich auch weg bin", scherzte sie. "Gerade heute empfinde ich genau das, was diese Schule ausmacht: Hier wird Gemeinschaft gelebt."

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