Vereinshaus auf dem Brüser Berg Dem 1. SF läuft die Zeit davon

Brüser Berg · Wenn das Vereinsheim nicht Ende Dezember fertiggestellt ist, droht der Heimfall an die Stadt.

 Noch nicht fertig: Das Vereinsheim des 1. SF Brüser Berg beschäftigt auch die Stadt Bonn. Sie ist mit dem Fortgang der Arbeiten unzufrieden und sieht die Terminplanung mit Pessimismus.

Noch nicht fertig: Das Vereinsheim des 1. SF Brüser Berg beschäftigt auch die Stadt Bonn. Sie ist mit dem Fortgang der Arbeiten unzufrieden und sieht die Terminplanung mit Pessimismus.

Foto: Roland Kohls

BRÜSER BERG. Hat der 1. SF Brüser Berg sich mit seinem Vereinsheim verzockt? Nach wie vor herrscht Rätselraten im Stadtbezirk: Wird überhaupt mit Hochdruck weiter gebaut? Wann ist mit der Fertigstellung des Vereinsheims zu rechnen? Immer wieder, so berichten Mitglieder der Bezirksvertretung Hardtberg, treten Bürger und Vereinsmitglieder mit dieser Frage an die Bezirkspolitiker heran.

Mit einer Anfrage versuchte die SPD-Fraktion Licht ins Dunkel zu bringen. Und bekam am Dienstagabend auch eine Einschätzung der Verwaltung, allerdings im nicht-öffentlichen Teil des Bezirksparlaments. Nach Informationen des GA stellt sich die Situation demnach folgendermaßen dar: Aus Sicht der Stadtverwaltung ist nicht damit zu rechnen, dass das Vereinsheim bis Ende des Jahres fertig gestellt sein wird. Immer wieder gebe es Phasen, in denen nicht auf dem Bau gearbeitet werde. Und mit diesem Tempo sei die Fertigstellung bis zum Stichtag wohl nicht zu schaffen.

Die Stadt hat dem Verein das Grundstück im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages zur Verfügung gestellt und ist insofern mit im Boot. Die Pacht soll vom Verein bezahlt worden sein, das ist nicht der kritische Punkt. Aber: "Das zu errichtende Gebäude muss innerhalb von zwei Jahren, somit im Dezember 2012, fertig gestellt sein", heißt es in der Stellungnahme der Stadt.

Im schlimmsten Fall, so soll ein Vertreter der Verwaltung am Dienstagabend hinter verschlossenen Türen gesagt haben, sei mit dem Heimfall zu rechnen. Diese Begrifflichkeit hat seit dem WCCB-Desaster einen drohenden Klang.

Das heißt im Klartext, das nicht fertiggestellte Gebäude würde in den Besitz der Stadt übergehen, die den Bau dann mit Steuergeldern vollenden müsste. Diese Variante würde nach GA-Informationen Kosten im hohen sechsstelligen Bereich verursachen - Geld, das die Stadt Bonn nicht hat.

"Groben Unfug" nennt dieses von der Stadt befürchtete Szenario der Vereinsvorsitzende Heinz Hentschel. "Das Vereinshaus wird bis Ende 2012 fertiggestellt sein". Er könne sich nicht erklären, wie die Stadtverwaltung zu dieser Einschätzung komme. Worüber noch entschieden werden müsse, sei die Nutzung der Räume im Obergeschoss.

"Dort sollten ursprünglich Wohnungen hin, das wurde abgelehnt", sagte Hentschel. Statt dessen solle nun ein Gesundheits- und Fitness-Center entstehen. "Darüber müssen aber die Mitglieder des Vereins entscheiden", so Hentschel. Die entsprechende Mitgliederversammlung solle im Oktober stattfinden, ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept sei erarbeitet.

Die Stadt wollte bei der Aufklärung nicht weiter helfen. Eine Stellungnahme zu der Aussage des Mitarbeiters im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung lehnte sie ab.

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