Hardtberger Herbst Der Chor "Haste Töne" machte den Abschluss

DUISDORF · Um Koloraturen in Werken wie der "Messias"-Messe von Georg Friedrich Händel adäquat singen zu können, braucht man einen langen Atem. "Das sind sehr viele Noten, zu denen einem kein Text mehr eingefallen ist", erklärte Hubert Arnold nicht ganz ernst gemeint.

 Der Chor "Haste Töne" unter Leitung von Hubert Arnold (l.) singt Händels Messias in einer Version mit Begleitung einer Swing-Combo.

Der Chor "Haste Töne" unter Leitung von Hubert Arnold (l.) singt Händels Messias in einer Version mit Begleitung einer Swing-Combo.

Foto: Knopp

Der Kantor der evangelischen Kirche Beuel ist Leiter des Kirchenchores "Haste Töne", der es sich für das Konzert am Sonntag mit den Koloraturen leicht machte: Die vielen Noten füllten sie, indem sie "dabadabada" sangen.

Das konnten sie sich deshalb erlauben, weil die Aufführung im Kulturzentrum Hardtberg ohnehin nicht sehr klassisch war: Die Sänger wurden von der Right Side Jazz-Combo begleitet, deren Sängerin Angelica Görs auch Lieder als Solistin präsentierte. Das Publikum war auch eingeladen mitzusingen, und einige hatten sogar das "Messias"-Notenheft mitgebracht.

Der alte Tanzsaal war nicht voll besetzt, wie schon öfters im Advent, so Horst Bachmann. Während dieser Zeit gebe es zu viel Konkurrenz, etwa durch Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen, sagte der Vize-Vorsitzende des Vereins Hardtberg Kultur. "Nächstes Jahr wird der Hardtberger Herbst am ersten Advent mit dem Konzert der Ingelheimer Konfettis aufhören."

Veranstalter zieht gemischte Bilanz

Auch die Weihnachtskaffee-Konzerte seien nicht gut besucht. Man wolle das im Frühling noch mal ausprobieren und gegebenenfalls künftig darauf verzichten, hieß es. Und schließlich zog man aus dem schlecht besuchten Vortrag von Horst Arnold die Lehre: "Alles, was mit Sprachbeiträgen verbunden ist, findet kein gutes Echo." Man werde sich eher auf Musik konzentrieren, sagte Bachmann. Denn mit den Konzerten war er sehr zufrieden.

Mit leichter Sorge blickt Bachmann auf die Umbauzeit im Kulturzentrum: Im April und Mai wird der Boden erneuert, im Sommer müssen Veranstaltungen dann auf Betonboden ausgerichtet werden, weil der endgültige neue Belag erst im Herbst kommt. "Ich hoffe, es geht alles gut." Jetzt geht Hardtberg Kultur in die Winterpause, aber das Programm für den "Hardtberger Frühling" liegt bereits im Kulturzentrum aus. Am 17. Januar startet es mit einer Ausstellungseröffnung, danach gibt es Karneval, Barbershop, Gitarrenmusik, Gospel und ein Mitsingkonzert.

Weitere Informationen auf www.hardtbergkultur.de.

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