Kirmes Lengsdorf Der Enkel besiegt den Großvater

LENGSDORF · Zwei Schürreskarrenrennen wurden in diesem Jahr auf der Lengsdorfer Kirmes, auf dem Platz vor dem Lengsdorfer Vereinshaus, ausgefochten - auf 20 Metern hin und zurück, die es in sich haben. "Die sperrigen langen Schürreskarren sind nicht leicht in die Kurve zu bekommen", meinte Marvin Eißmann, einer der Teilnehmer, der ein Rennen gegen seinen Mitstreiter Norbert Düx gewann.

 Mit kräftiger Unterstützung seiner Mutter Theresa Groß besiegt der kleine Julian seinem Großvater Hubert Heeg im Rennen mit dem Schürreskarren.

Mit kräftiger Unterstützung seiner Mutter Theresa Groß besiegt der kleine Julian seinem Großvater Hubert Heeg im Rennen mit dem Schürreskarren.

Foto: Max Malsch

Im zweiten Rennen siegte dann der ganz junge Nachwuchs mit deutlichem Vorsprung. Julian, geschoben von Mama Theresa Groß, gewann haushoch gegen Großvater Hubert Heeg. Eine Holzweinkiste mussten die Rennfahrer noch obendrein auf den Schürreskarren während des Wettrennens balancieren. "Eigentlich ist das untypisch, normalerweise nehmen wir Körbe", sagte Christoph Schada vom Lengsdorfer Ortsfestausschuss.

Marvin Eißmann hatte in diesem Jahr doppeltes Glück, denn es gelang ihm wie bereits 2013, den Zacheis, das Maskottchen der Kirmes und gleichzeitig Träger aller Sünden aus Lengsdorf, vor 19 anderen Mitbewerbern und Mitbewerberinnen aus dem Dachgeschoss eines Hauses neben der Kirmes zu ergattern. Nicht über die Häuserwand von außen, das erschien dem veranstaltenden Heimatverein nämlich als zu gefährlich, sondern durch das Treppenhaus stürmten die Zacheisjäger und -jägerinnen hinauf in das Dachgeschoss.

"Es ist eine alte Tradition den Zacheis zu klauen", meinte der 18-jährige Marvin lachend. "Es waren Jungen und Mädchen dabei", meinte er. "Die Mädchen waren im Wettkampf um den Zacheis am schlimmsten. Richtig aggressiv", sagte Marvin. Der Zacheis wird dann am Montagabend vor Gericht gestellt und verurteilt. Trotz zwischenzeitlichen Regengüssen wurde die Kirmes gut und gerne besucht.

Nach uralter Sitte feiert Lengsdorf jeweils am Sonntag nach dem 1. August Kirchweihfest - Petri Kettenfeier - seine Kirmes. "Früher wurden sogar in der Woche vor der Kirmes noch die Häuser außen frisch gestrichen", erklärte der Ortsfestausschussvorsitzender Schada. Der Lumpenkrämer sei durch die Straßen gefahren, um altes Eisen, Flaschen und Lumpen, die beim Aufräumen ans Tageslicht gekommen waren, einzusammeln. Und auch in diesem Jahr regten sich viele fleißige Hände, um Haus und Hof für den Empfang der Kirmesgäste herzurichten.

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