Stadtbezirk in Worten und Zahlen „Der Hardtberger“ ist im Schnitt 42 Jahre alt

Hardtberg · Der westlichste Stadtbezirk Bonns, der gleichzeitig der kleinste der Bundesstadt ist, hat mehr zu bieten als nur die Hardthöhe und das Bundesministerium der Verteidigung.

 In Beton gegossen: Der Schriftzug im Gemäuer am Konrad-Adenauer-Damm ist seit den 1970er Jahren ein Aushängeschild des Bezirks.

In Beton gegossen: Der Schriftzug im Gemäuer am Konrad-Adenauer-Damm ist seit den 1970er Jahren ein Aushängeschild des Bezirks.

Foto: Benjamin Westhoff

Der statistische Bezirk Hardtberg ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen, die besiedelte Fläche hat sich in dieser Zeit verdoppelt – durch Hinzukommen der neuen Ortsteile Medinghoven und Brüser Berg, die in den 1970er Jahren entstanden sind.

Das weiß kaum jemand besser als der frühere Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack, wenn er in Vorträgen über die Besonderheiten des Hardtbergs spricht. „Es gibt viele Details und Facetten, die den Stadtbezirk Hardtberg zu einem besonderen Stadtbezirk machen“, sagt er.

Historie: Vor 80 Jahren, also 1937, wurde das damalige Amt Duisdorf gebildet, es verschmolz 1969 bei der kommunalen Neugliederung mit der Stadt Bonn und wurde zum Stadtbezirk Hardtberg. Die erste urkundliche Erwähnung Duisdorfs ist allerdings schon 1200 Jahre alt.

Größe: 11,9 Quadratkilometer, so groß ist der Stadtbezirk. Er hat knapp 34.000 Einwohner und war früher reicher an Nachwuchs: 1970 lebten in 42,5 Prozent aller Haushalte Kinder, jetzt nur noch in 21 Prozent. Zum Vergleich: Der Stadtbezirk Bonn hat 151.000 Einwohner, in Bad Godesberg leben 73.000 Menschen, in Beuel 67.000.

Religion: Auch hier hat sich viel verschoben: 1970 waren 55,4 Prozent der Hardtberger Bürger katholisch, heute nur noch 33,2 Prozent. Ähnlich die Entwicklung bei den Protestanten: 1970 waren 39,6 Prozent evangelisch, heute nur noch 19,5 Prozent.

Fläche heute: 43 Prozent des Stadtbezirks sind bebaut, 16 Prozent sind Wald, 15 Prozent dienen der Landwirtschaft, neun Prozent sind öffentliches Grün. 16 Prozent der Fläche dient dem Verkehr (Straßen, Gleise etc.).

Fläche damals: Früher war das Verhältnis ein anderes: Noch 1976 wurden 40 Prozent der Fläche für Landwirtschaft genutzt, die bebaute Fläche war mit 28 Prozent deutlich niedriger. Auf Verkehrsflächen entfielen nur elf Prozent. Der Anteil an Waldstücken war damals mit 17 Prozent fast ebenso groß wie heute, allerdings machte das öffentliche Grün seinerzeit nur drei Prozent aus.

Bevölkerung: Die meisten Kinder und Jugendlichen des Stadtbezirks Hardtberg wohnen in Medinghoven, die meisten Senioren leben auf dem Brüser Berg. Darüber hinaus gehört der Ortsteil Finkenhof zu den Vierteln mit einer größtenteils älteren Bevölkerung. Der Hardtberger ist im Durchschnitt 42 Jahre alt.

Nachwuchs: In Medinghoven werden deutlich mehr Kinder geboren als Menschen sterben. In Duisdorf-Zentrum ist es genau andersherum.

Zukunft: Den demografischen Wandel kann man auf dem Hardtberg sehr präzise voraussagen: Die Zahl der Senioren nimmt kontinuierlich zu, ebenso wie die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund, prophezeit der Statistiker für die nächsten Jahre.

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