Das Publikum blieb aus Derletalfest leidet unter dem Regen

Duisdorf · Die Musikbands auf der Hauptbühne im Derletal waren nicht zu beneiden, denn sie spielten meist vor sehr wenig Publikum.

 Eine Burg aus Holz: Das Brüser Dorf bot die Möglichkeit handwerklich tätig zu werden.

Eine Burg aus Holz: Das Brüser Dorf bot die Möglichkeit handwerklich tätig zu werden.

Foto: Stefan Knopp

Schuld war natürlich das verregnete Wetter, das viele Menschen von einem Besuch des Derletalfestes abhielt. So war zwar immer etwas los am Samstagnachmittag, aber vom sonstigen Betrieb war die diesjährige Veranstaltung weit entfernt. Immerhin kamen abends noch einige MAM-Fans, um die BAP-Coverband zu hören, aber auch sie füllten die Wiese vor der Bühne Blau nur teilweise.

Dabei hatten die Stadt und die Vereine in diesem Jahr einiges anders und richtig gemacht. Etwa die Holzfläche vor der großen Bühne, auf der Tanzgruppen auftreten konnten, etwa die Cheerleader oder die Zumba-Gruppe des TKSV. Da gebe es keine Umbaupausen, stellte Michael Knappe von der Brückenberger Trachtengruppe, die auch dort tanzte, erfreut fest. Moderator Willi Baukhage wechselte immer zwischen den Schauplätzen hin und her. „Die Bühne in der Mitte war eine gute Idee“, meinte er. Auch dass die Stände der Ortsvereine enger zusammenrückten, kam gut an. „Im letzten Jahr hatte es im weiten Kreis einige Lücken gegeben“, sagte Knappe.

Eine andere Idee lief nicht so gut: Die „Hardtberger Jugendwiese“ im oberen Talabschnitt, die in Anlehnung an die Hardtberger Jugendwoche so genannt wurde, hatte einige Lücken. Verschlossen auf der Wiese stand das Spielmobil „Mini-Max“ des Bonner Jugendamtes, das auch die Luftrutsche nicht aufgebaut hatte. Die Stände des CVJM und des Hardtberg-Gymnasiums fehlten. Es gab aber genug Angebote vom Mitmachzelt der Circusschule Don Mehloni bis zum Burgbauen beim Brüser Dorf, das inzwischen offiziell “Aktivspielplatz am Abenteuerweg“ heißt. Nur das Publikum fehlte.

Das Jugendzentrum Sankt Martin bot neben Frisbee-Golf und anderen Spielen einen Beitrag zum Bühnenprogramm. Markus Hammer hatte viele Jahre lang die Einrichtung besucht und lieferte jetzt erstmals ein amüsantes Stand-up-Comedy-Programm ab. Leider hatte er nicht mehr so viel Publikum wie zum Beispiel Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand bei der offiziellen Eröffnung.

Die fand erstmals auf der oberen Talwiese statt, als Wertschätzung der Arbeit der Träger der Jugendhilfe im Stadtbezirk, wie Thorand sagte. Bei der KG Lessenicher Sterne, die dort halbwegs erfolgreich Kuchen und Waffeln verkaufte, kam das gut an. Das sei mal etwas anderes, meinte Monika Schlösser, und ziehe Publikum auf die Wiese.

Nicht bei allen kam es gut an, dass Thorand mit der Tradition brach, das Fest auf der großen Bühne zu eröffnen. „Als einmalige Geschichte, der Hardtberger Jugendwoche geschuldet, finde ich das in Ordnung“, sagte Baukhage. Ansonsten müsse man sich darüber im Klaren sein, dass das Fest vor allem für die Ortsvereine gemacht wird.

Deren Wertschätzung vermisste Bernd Schmidt, Vorsitzender des 1. FC Hardtberg. Anderen Vereinsleuten, wie Günther Bäcker vom Stiefel Club, war das Thema aber egal, „solange genug Leute da sind“. Susanne Mockenhaupt, Pressefrau des TKSV, fand es „nicht schlimm, wenn das wechselt“. Und das Wetter? „Es ist doch gut, wenn nicht alles so läuft wie es soll, denn das fördert die Kreativität“, meinte Uschi Klein vom TKSV.

Weil die Rheinischen Raubritter dieses Mal schon auf einer anderen Veranstaltung auftraten, konnte sich die Bundeswehr anders aufstellen und brachte sogar eine Hüpfburg mit. Es gab wieder Darbietungen der Rettungshundestaffel Bonn/Rhein-Sieg. Neu war die Derletal-Olympiade mit Spielstationen an mehreren Vereinsständen, durch die Kinder auch auf die untere Talwiese gelockt wurden. „Es ist schön, dass das Fest jedes Jahr stattfindet“, sagte Sven Warnecke aus Alfter. Seine Kinder Tom (5) und Anna (2) trotzen dem Wetter mit Regenjacken, Schirm und Stiefeln und hatten so ihren Spaß.

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