Mitsingmatinee im Kulturzentrum Hardtberg Deutsche Lieder ziehen besser als englische
DUISDORF · "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder" - unter diesem Motto stand am Sonntag die Mitsing-Matinee des Hardtberger Herbstes im Kulturzentrum in Duisdorf. Angekündigt waren zwei Gitarren, eine Mundharmonika, Percussion, drei Sänger - das LPG-Trio.
Wie Lothar A. Heinrich gleich zu Beginn klarstellte, hat der Name der Band nichts mit einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft zu tun, sondern er stünde für die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen: Lothar Heinrich, Peter Philips und Gabriele Tieboka. Alle drei sind astreine Amateure, doch jeder von ihnen hat langjährige Erfahrung als Musiker oder Sänger. Lothar Heinrich trat bereits 1970 mit "Cloud Nine" auf. Allen Dreien gemeinsam ist, dass sie im "Folk Club" in Bonn aufgetreten sind, wo man sie schon im Sommer 2012 als "alte Folk Club-Hasen" bezeichnet hat.
Als LPG-Trio haben sie einige Auftritte in Bonner und Meckenheimer Kneipen hinter sich, denn Mitsingkonzerte in Kneipen sind derzeit "in". Doch im altehrwürdigen Kulturzentrum sind sie in dieser Formation zum ersten Mal aufgetreten.
Das Trio hatte alle Texte für die Besucher ausgedruckt. Der Saal war ungefähr zur Hälfte gefüllt, die Frauen klar in der Mehrheit. Was das Alter der Besucher anbelangte, so hatte Lothar Heinrich mit der Ansage eines Liedes, das 1961 veröffentlicht wurde, mehr als recht: "Da haben wir alle schon gelebt." Entsprechend war auch das Liedgut ausgewählt, das das Trio präsentierte. Lieder von den Beatles, von Harry Belafonte, John Denver, Johnny Cash, Wanda Jackson oder den Bee Gees, aber auch alte Schlager von Freddy, Lolita, Lale Andersen, den Comedian Harmonists - mal englisch, mal deutsch - standen auf dem Programm.
Bei den deutschsprachigen Liedern sang das Publikum kräftig mit, bei den englischen schon etwas weniger. "Sunny Afternoon" von den Kinks passte perfekt zum mittäglichen Wetter. Trotzdem animierte der Song nicht unbedingt zum Mitsingen. Auch einige wohlbekannte Lieder der Beatles reizten höchstens zu einem leisen "Lalala" als zum lauten, freien Gesang. "Wir wussten selber nicht, welches Publikum uns hier erwartet. Deshalb haben wir das Programm nach dem Motto “Für jeden etwas„ zusammengestellt", sagte Gabi Tieboka zur Pause.
An der musikalischen Qualität des Trios hat der mitunter zögerliche Gesang nicht gelegen. Vor allem Peter Philips imponierte auf seiner Mundharmonika.
