Erfolgreich beim Deutschlandlauf Duisdorferin läuft 1300 Kilometer von Sylt bis zur Zugspitze

Duisdorf · Als eine von zwei Frauen kam die Duisdorferin Gulay Bakir erfolgreich ins Ziel des Deutschlandlaufes. Rund 1300 Kilometer legte sie dabei auf dem Weg von der Nordsee bis zu den Alpen zurück - sogar eher mehr, rechnet man die Baustellen und Umwege mit ein.

 Testet regelmäßig ihre sportlichen Grenzen aus: Die Duisdorfer Architektin Gülay Bakir.

Testet regelmäßig ihre sportlichen Grenzen aus: Die Duisdorfer Architektin Gülay Bakir.

Foto: Benjamin Westhoff

Auf öffentliche Verkehrsmittel oder ein Auto könnte Gülay Bakir eigentlich ganz gut verzichten. Schließlich ist es für sie nichts Besonderes, auch schon mal 30 Stunden an einem Stück zu laufen. "So lange habe ich schon einmal für eine 230 Kilometer lange Strecke gebraucht", lacht die 44-Jährige. Und wer einen "Klacks" von 230 Kilometern in einem Rutsch schafft, der kann mehr - viel mehr. Diesmal "knackte" Bakir souverän die 1000-Kilometer-Marke. Etwa 1300 Kilometer lang war die Distanz, die die Teilnehmer des Deutschlandlaufs 2019 quer durch die Republik zurücklegten. "Aber wegen Baustellen und Umwegen war die Strecke am Ende noch länger", erzählt die Marathonläuferin.

„Wenig Süßes, kein Alkohol und viele Proteine“

Gestartet in Sylt, erreichte Gülay Bakir als eine von zwei Frauen am 5. September das Ziel knapp unterhalb der Zugspitze. Überhaupt kamen von den ursprünglich 41 Teilnehmern nur 20 an. Aufgrund der Wetterbedingungen mit leichtem Schneefall und eisiger Kälte war es jedoch nicht möglich, bis hinauf zum Gipfel zu laufen. "Das war zu gefährlich. Daher haben die Veranstalter den Zieleinlauf verlegt."

Aufgeteilt war die Strecke in insgesamt 19 Etappen. "Es war hart, aber auch eine tolle Erfahrung", resümiert die Architektin aus Duisdorf. Allein drei Paar Laufschuhe hat sie auf dieser Nord-Süd-Tour verschlissen. "Aber das war es mir Wert", lacht sie. Dabei kam sie nicht ohne Blessuren davon. "Ich hatte mir den Fuß verstaucht und einen geschwollenen Knöchel. Daher habe ich ein Paar Schuhe einfach aufgeschnitten", schmunzelt sie.

Rund zwei Jahre lang hatte sich Gülay Bakir auf diese sportliche Herausforderung vorbereitet. Jedes Wochenende standen lange Trainingsläufe im Siebengebirge auf ihrem Programm, daneben absolvierte sie regelmäßig Krafttraining und Koordinationsübungen. Und auch ihre Ernährung stellte Gülay Bakir um: "Wenig Süßes, keinen Alkohol und viele Proteine."

Deutschlandlauf: Etappe durchs Rheinland „besonders schön“

Auf ihrem Weg von Sylt zur Zugspitze führte eine Etappe auch ins Rheinland. "Das war für mich natürlich besonders schön. An diesem Tag konnte ich zu Hause schlafen und mich von der Familie verwöhnen lassen, bevor es am nächsten Morgen wieder los ging." Die letzten Teilstücke war sie dann ebenfalls nicht allein. Ihr Mann begleitete sie die letzten fünf Tage und feuerte sie vom Straßenrand aus an.

Bereits in der Vergangenheit testete die Marathonläuferin immer wieder ihre sportlichen Grenzen aus. Erst vor wenigen Jahren war sie von Lessenich aus mit dem Fahrrad nach München gefahren. Für die 600 Kilometer benötigte sie fünf Tage. Damals hatte sie die Tour alleine geplant und unternommen. Diesmal hatten die Veranstalter des Deutschlandlaufs die Organisation übernommen. "Das ist schon gut, wenn man sich darum nicht kümmern muss", zieht sie ihre persönliche Bilanz.

Ob sie schon eine neue sportliche Herausforderung plant? "Konkret habe ich noch nichts vor. Mal sehen", sagt sie. Jetzt muss sie sich auch nicht mehr an strenge Ernährungspläne halten. Gleich neben dem Zieleinlauf stand ein Korb mit Schokolade. Da konnte die erfolgreiche Marathonläuferin dann ohne schlechtes Gewissen hineingreifen.

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