VR-Bank Bonn "Die Bürger besinnen sich auf regionale Banken"

DUISDORF · Die VR-Bank Bonn bilanziert ein gutes Geschäftsjahr 2012. Die Zahl der Mitglieder wächst ebenso wie die Summe der Spareinlagen.

 Martin Ließem und Marketingleiterin Erika Lägel bilanzieren ein gutes Jahr für die VR-Bank.

Martin Ließem und Marketingleiterin Erika Lägel bilanzieren ein gutes Jahr für die VR-Bank.

Foto: Martin Ochmann

Martin Ließem, Vorstand der VR Bank Bonn, wohnt auch in Bonn. "Und ich möchte den Kunden, wenn ich ihnen auf der Straße begegne, auch in die Augen gucken können", sagte Ließem am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz der Bank. Sprich, der überregional wirtschaftenden Bank, die auf das schnelle Geld setzt und verbrannte Erde hinterlässt, setzt Ließem das solide arbeitende, regionale Kreditinstitut entgegen. In dessen Arbeitsweise und Werten sieht Ließem nicht zuletzt einen Grund für die gute Bilanz, die er zog.

Die nackten Zahlen: Die Bilanzsumme der Bank wuchs laut VR-Bank von 598 Millionen Euro um fünf Prozent auf 628 Millionen Euro, seit der Fusion vor zehn Jahren wuchs die Bilanzsumme von 410 Millionen Euro auf 628 Millionen Euro.

Das "hart umkämpfte" (Ließem) Einlagengeschäft sei immerhin um 4 Prozent. Und das, obwohl die Mitbewerber teilweise höchste, weil laut Ließem staatlich subventionierte, Einlagezinsen bieten würden. "Aber viele Kunden sagen eben, egal, ich will in der Region sein bei der Bank, die absolut sicher ist", so der Vorstand. Beim Wertpapiergeschäft habe das Jahr wegen der Euroschuldenkrise verhalten begonnen, unterm Strich verzeichnet die Bank aber einen steigenden Wertpapierumsatz von 77,5 Millionen Euro auf 88 Millionen Euro.

Grund für den Anstieg des Dax um sei die Draghi-Zusage gewesen. "Wir glauben aber nicht, dass das in dem Tempo weitergeht, aber die Kunden haben wieder mehr Vertrauen", so Ließem, der ab dem Jahr 2014 mit leichten Zinssteigungen rechnet.

Besonders wichtig: Die Bank freut sich über 1200 neue Mitglieder, insgesamt ist die Zahl der Mitglieder stärker gewachsen als die Zahl der Kunden. 34 000 Mitglieder zählt die Bank. "Auf den Mitgliedern liegt der Fokus, wir wollen jeden Kunden zum Mitglied machen. Hier geht es nicht nur um Dividende, sondern eine andere Art des Bankings", so Ließem.

Die Bank profitiere nicht zuletzt von der prosperierenden Region. "Sie bietet gute Voraussetzungen für eine regionale Bank", sagte Ließem. Die Verunsicherung auf den internationalen Finanzmärkten spiele einem lokalen Kreditinstitut zusätzlich in die Hände.

"In Zeiten der Finanzmarkt- und Eurokrisen besinnen sich viele Bürger auf regionale Kreditinstitute", sagte VR-Bank Vorstand Rainer Jenniches. Er berichtete, dass die Bank bei den hauseigenen Krediten um rund 20 Millionen Euro auf 410 Millionen Euro zulegen konnte. Hauptwachstumsmotor seien Immobilieninvestitionen. Dies spiegel auch der Erfolg der Tochter V+R Immobilien wider, die mit 127 vermittelten Immobilien einen Rekord verzeichnete.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort