WDR-Sinfonieorchester an der Kettelerschule Die „Ode an die Freude“ ist beim Nachwuchs in Dransdorf beliebt

Dransdorf · Zwei Jahre später, als geplant kamen Musiker des WDR-Sinfonieorchesters an die Kettelerschule in Dransdorf, um den Kindern die Musik und das Leben Ludwig van Beethovens näher zu bringen.

 Sterne für die Europaflagge: Die Kinder der Kettelerschule sangen bei der „Ode an die Freude“ lautstark mit, die die vier Musiker des WDR-Sinfonieorchesters spielten.

Sterne für die Europaflagge: Die Kinder der Kettelerschule sangen bei der „Ode an die Freude“ lautstark mit, die die vier Musiker des WDR-Sinfonieorchesters spielten.

Foto: Stefan Knopp

Eins ist mal klar: Die Kinder der Kettelerschule in Dransdorf lieben die „Ode an die Freude“ von Meister Beethoven. Gleich dreimal wollten sie sie singen. Die vier Musiker des WDR-Sinfonieorchesters taten ihnen beim „Dackl-Konzert“ am Dienstag den Gefallen, denn die Grundschüler waren textsicher und es hörte sich einfach schön an.

Die Dackl-Konzerte wurden vor zwei Jahren anlässlich des 250. Geburtstages des berühmten Komponisten ins Leben gerufen, wegen Corona fielen sie dann aber aus. Benannt sind sie nach der Handpuppe „Dackl“, die das Programm moderiert. Jetzt werden die Konzerte nachgeholt: Vom 16. bis 20. Mai besuchen die Orchestermitglieder rund 80 Schulen in 50 Städten und haben sich dafür in zehn kammermusikalische Ensembles aufgeteilt.

Bevor die Profi-Musiker eintrafen, herrschte Vorfreude und Unruhe im Forum der Kettelerschule. Emely war aufgeregt. „Ich habe noch nie ein Konzert in der Schule mitgemacht“, sagte die Neunjährige. Viele klassische Instrumente kannten sie und ihre Freundin Mana (10) schon. Selber hatten sie aber bisher allenfalls mal eines in der Kita ausprobiert. Welches Instrument sie mal spielen wollen? Für Emely ist es die Gitarre, und Mana will mal „Rockgitarre“ spielen.

Damit konnten die WDR-Sinfoniker nicht aufwarten: Auf zwei Geigen, einer Bratsche und einem Kontrabass spielten sie Beethovens Werke. Im Programm dufte die Ode an die Freude genauso wenig fehlen wie der Beginn der fünften Sinfonie. Es gab ruhige und tänzerische Stücke und zwischendurch auch Erklärungen, etwa zu den Instrumenten.

In Bonn nehmen die Kettelerschule, die Erich Kästner Grundschule und die Stiftsschule an den Konzerten teil, die Teil des Musikvermittlungsprogramm „WDR macht Schule“ sind. Die Schulen bekommen vorab Unterrichtsmaterialien zugeschickt.

Moderiert wurde der Besuch von Handpuppe Dackl, die immer wieder auf Videos eingespielt wird. Sie wurde von Puppenspieler Carsten Haffek zum Leben erweckt und unterhält sich mit Kochgeschirr der Familie Beethoven, mit vier Fächern von Wiener Geliebten des Musikers oder auch mit der Europafahne, die ihre Sterne sucht. Von einer österreichischen Tanne erfuhren die Kinder zum Beispiel, dass Ludwig van Beethoven mal von der Polizei festgenommen worden war, weil sie ihn für einen Landstreicher gehalten hatte. Das holte die Kinder gut ab.

Projekt soll Kindern Zugang zu Klassik ermöglichen

Die Schule freute sich darüber, dass es jetzt doch noch geklappt hatte. „Wir hatten uns vor zwei Jahren angemeldet, dann wurde es wegen der Pandemie abgesagt“, erzählte Lehrerin Nicole Gellrich. Das Projekt soll Kindern, die über ihre Familien keinen Zugang zu klassischer Musik bekommen, diese näher bringen.

Schon im Jubiläumsjahr wurde in den Klassen über Beethoven gesprochen. „Das Live-Erlebnis ist natürlich etwas anderes, als wenn wir nur einen Film mit Instrumenten zeigen.“ Während die Dritt- und Viertklässler letztes Jahr schon mal ein Konzert im WCCB-Kongresszentrum miterleben durften, war das für viele Jüngere ein neues Erlebnis. Hinzu kam nach zwei Coronajahren: „Es ist das erste Mal, dass wir wieder mit fast allen Klassen ins Forum können.“

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