Dienstleistungen auf dem Brüser Berg Die Post bleibt

BRÜSER BERG · Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, doch Jalal Rostami und der Bürgerstammtisch sind zuversichtlich. „In spätestens zwei Wochen wird alles unter Dach und Fach sein“, kalkuliert der Buchhändler vom Brüser Berg mit Blick auf sein Pläne, die Postfiliale zu betreiben.

 Jalal Rostami plant in dem Bereich seines Buchladens Goethe & Hafis, in dem er schon heute Schreibwaren anbietet, eine Postfiliale einzurichten.

Jalal Rostami plant in dem Bereich seines Buchladens Goethe & Hafis, in dem er schon heute Schreibwaren anbietet, eine Postfiliale einzurichten.

Foto: Roland Kohls

Die Verhandlungen stünden kurz vor dem Abschluss, so Rostami. Sobald die Tinte auf den Papieren getrocknet ist, wird er mit dem Umbau beginnen: Ab Januar 2017 will Rostami die Serviceleistungen der Deutschen Post in einem abgetrennten Bereich seiner Buchhandlung mit separatem Eingang an der Borsigallee anbieten. Damit sich die unternehmerischen Investitionen tragen, will er neben Briefmarken und Paketsets auch Spielzeug, Schreibwaren sowie Büroartikel verkaufen.

Zwar ist der Bürgerstammtisch erleichtert, dass die rund 8000 Bewohner des „Bonner Balkons“ auch über den Jahreswechsel hinaus wohnortnah versorgt werden, doch fordert der Stammtisch weiterhin, „dass auch die Postbank signalisiert, weiter auf dem Brüser Berg vertreten zu sein“.

In den letzten Wochen hatte sich der Bürgerstammtisch massiv dafür eingesetzt, dass die Deutsche Post und die Postbank weiter in dem Bonner Stadtteil präsent sein werden, beschreibt Horst Erhardt die bisherigen Verhandlungen.

1.000 Bewohner haben schon die Resolution unterschrieben

Eine entsprechende Resolution haben bis jetzt bereits gut 1000 Bewohner unterschrieben. Schließlich sei es gerade im Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur wichtig, dass der Post-Service ortsnah genutzt werden könne, so Erhardt weiter. Denn der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung liegt auf dem „Bonner Balkon“ mit 23,3 Prozent deutlich höher als anderswo.

Seit zehn Jahren ist im Schreibwarenladen von Cabbar Gündogdu an der Borsigallee eine Partnerfiliale des Konzerns untergebracht. Damit ist Ende des Jahres Schluss: Zum 31. Dezember schließt Gündogdu sein Geschäft auf dem Brüser Berg. Nachdem die Postbank ihren Rückzug bereits für November angekündigt hatte, lohnte sich für ihn das Geschäft nicht mehr.

„Den vielen älteren und nicht mehr uneingeschränkt mobilen Mitbürgern kann nicht zugemutet werden, zur Erledigung ihrer Post- und Postbank-Angelegenheiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Duisdorf fahren zu müssen“, begründet der Bürgerstammtisch seinen Widerstand. „Dass sich die Postbank allerdings zurückzieht und die Abwicklung von Finanzaktionen erheblich erschwert, ist so nicht hinzunehmen“, stellt der Bürgerstammtisch in einer Erklärung erneut fest.

Er fordert das Finanzunternehmen auf, auch weiterhin dafür zu sorgen, dass die Bewohner ihre Geldgeschäfte vor Ort abwickeln können. Jalal Rostami ist jedenfalls bereit. „Wenn ich auch die Postbank vertreten soll, dann baue ich eben einen weiteren Schalter. Für mich ist das kein Problem.“ Er kann sich auf die Unterstützung des Bürgerstammtischs verlassen. „Wir werden alles ausschöpfen, was auszuschöpfen ist“, bekräftigt Klaus Deckert. Dazu gehöre auch, dass man versuchen wolle, die Bonner Bundestagsabgeordneten mit ins Boot zu holen.

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