Bahnübergang Lessenich Die Sicherheit muss warten

HARDTBERG · Wenn es um die Sicherheit der Fußgänger geht, sind sich alle Politiker der Bezirksvertretung (BV) Hardtberg einig: Grundsätzlich sprechen sich alle Parteien für den Ausbau eines zweiten Fußgängerweges auf dem Bahnübergang Lessenicher Straße aus.

 Auf der rechten Seite des Lessenicher Wegs in Richtung Lessenich endet der Gehweg am Bahnübergang.

Auf der rechten Seite des Lessenicher Wegs in Richtung Lessenich endet der Gehweg am Bahnübergang.

Foto: Roland Kohls

SPD-Mitglied Wolfgang Groß hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. "Ich befahre diese Strecke mehrfach selber am Tag. Der Zustand ist gerade für Kinder und ältere Menschen extrem gefährlich", sagte Parteikollege Gisbert Weber in der BV-Sitzung am Dienstagabend.

Zwar bestehen im südlichen Bereich der Lessenicher Straße zwischen Am Burgweiher und dem Bahnübergang auf beiden Seiten Fußgängerwege, über den Bahnübergang führt der Weg aber nur auf einer Seite. Auf der anderen Seite endet er vor dem Übergang.

Aus Gründen der Verkehrssicherheit soll laut Antrag der Fußgängerweg möglich rasch ausgebaut werden. Auf den Ausbau müssen die Bürger aber voraussichtlich noch lange warten. "Das Anliegen ist natürlich völlig richtig. Aber es handelt sich um das Hoheitsgebiet der Deutschen Bahn", so der Bezirksverordnete Bert Moll (CDU).

Schon im vergangenen Jahr hatte es Gespräche zwischen Stadt und DB gegeben, konkrete Pläne stehen aber noch aus. "Ich kann mich erinnern, dass wir darüber schon oft diskutiert haben. Es hat sich nichts getan. Das ist eine unschöne Geschichte", so Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand.

Laut Stadtverwaltung handle es sich um ein äußerst komplexes Thema. Unter anderem müssten dafür Warnsignale geändert werden und der Umbau würde Privatgrundstücke beinhalten. Außerdem sei die Frage der Kosten nicht geklärt.

"Die Deutsche Bahn sieht schon den Ausbauwunsch der Stadt Bonn", sagte Frank Jankowiak von der Verkehrsplanung. "Dem Antrag stimmen also alle Seiten zu. Allerdings müsse die Stadt bei den Baukosten in Vorleistung treten." Nach ersten Entwürfen von 2012 beliefen diese sich auf 150 000 bis 180 000 Euro. Die Stadtverwaltung versprach, der Bezirksvertretung eine konkrete Stellungnahme zeitnah zur Verfügung zu stellen. Erst dann kann über den Antrag erneut verhandelt werden. Die Deutsche Bahn konnte sich so kurzfristig nicht zu den Plänen äußern.

Die nächste Bezirksvertretung findet im September statt. Die Fußgänger müssen sich gedulden.

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