Spenden für Kinder In Bonn-Hardtberg: Hilfe für die Armen

Duisdorf. · Bei Café Schell's Eck kann man wieder Geschenke für Kinder aus geflüchteten und bedürftigen Familien abgeben. Die Veranstalter bitten um neuwertige Sachen.

Rita Bruners, Markus Schell (r.) und Ralf Knoblauch sortieren die ersten Weihnachtsgeschenke ins Schaufenster von Café Schell's Eck.

Rita Bruners, Markus Schell (r.) und Ralf Knoblauch sortieren die ersten Weihnachtsgeschenke ins Schaufenster von Café Schell's Eck.

Foto: Stefan Knopp

Es wird sein wie jedes Jahr, wenn die Geschenke ausgeliefert werden, die im Advent im Duisdorfer Café Schell’s Eck gesammelt worden sind: Eine Traube von aufgeregten Kindern wird sich um Rita Bruners und Ralf Knoblauch scharen und auspacken, was sie in die Finger bekommen. So soll es auch sein. Neu in diesem Jahr: Viele der Kinder kommen aus der Ukraine.

Bis es so weit ist, ruft Bäcker Markus Schell wieder dazu auf, bis zum 20. Dezember kleine Geschenke für Kinder und Jugendliche bei ihm abzugeben. Knoblauch, Diakon von Sankt Laurentius in Lessenich, holt sie am 21. Dezember ab und verteilt sie an verschiedene Einrichtungen, in denen geflüchtete Familien leben. Die Aktion macht Schell schon seit mehr als zehn Jahren in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Sankt Thomas Morus. Es ist aber ein ökumenisches Projekt, sagt Bruners, die im Bonner Norden die Flüchtlingsarbeit der Gemeinde koordiniert.

Zielgruppe sind vorrangig Familien mit Migrationshintergrund und wenig Geld, so Bruners. „Die Energiekrise hat die Situation noch mal verschärft.“ Viele Betroffene kommen in diesem Jahr eben auch aus der Ukraine. „In Bonn sind wesentlich mehr Kinder als Erwachsene.“

Anders als die überwiegend muslimischen Familien, die bisher von der Geschenkaktion profitierten, feiern diese meist orthodoxen Christen ja durchaus Weihnachten, wenn auch erst am 6. Januar. Für geflüchtete ukrainische Familien wurde zwar in diesem Jahr schon viel gespendet, aber da ging es eher um Dinge für den täglichen Bedarf, weniger um Sachen für Kinder.

Aber auch muslimische Kinder, die in Kita oder Schule von anderen viel über Geschenke hören, sollen nicht leer ausgehen. „Sie bekommen eine Kleinigkeit, ohne religiösen Dünkel“, erklärt sie. Damit wolle man auch verdeutlichen: „Ihr seid willkommen, ihr gehört dazu.“

Ein paar von Schells Kunden haben schon auf den Aushang am Café-Eingang reagiert und erste Geschenke gepackt. Aber es sollen möglichst noch viele mehr werden. Im vergangenen Jahr seien es fast 800 Päckchen gewesen, erzählt Schell. Er wird auf jeden Fall zu jedem Geschenk ein Tütchen mit Spritzgebäck zur Verfügung stellen.

Wie in jedem Jahr ist alles erlaubt, was Kindern Spaß macht. Wobei Bruners eher Spiel-, Lern-, und Sportsachen empfiehlt, weniger Bücher: einfache Karten- und Brettspiele zum Beispiel, Knete, Malsachen, CDs, Fuß- oder Basketbälle, Tischtennisschläger, auch haltbare Süßigkeiten sind möglich. „Wichtig ist, dass es neuwertig ist“, betont Bruners. „Das hat auch etwas mit Würde zu tun.“ Also bitte keine abgespielten Sachen, auch keine alte Kleidung.

Viel kam in den letzten Jahren für Kinder bis fünf Jahren. Aber auch Grundschüler und Jugendliche leben in den Einrichtungen, gerade jetzt durch die Situation in der Ukraine sind viele dazugekommen. Auch sie sollten bedacht werden. Knoblauch bittet darum, dass jedes Päckchen mit einem Zettel versehen wird, auf dem steht, für welches Alter und Geschlecht der Inhalt gedacht ist, möglicherweise auch, um was es sich handelt.

Abgeben kann man die Geschenke während der Öffnungszeiten bei Schell’s Eck, Rochusstraße 257 an der Ecke zur Derlestraße.

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