Wie Stepptanz, aber anders "Dragon Rock Cloggers" aus Lessenich laden zum Tanzen ein

Lessenich · Die „Dragon Rock Cloggers“ aus Lessenich wollen tanzfreudige Menschen für ihr Hobby begeistern. Dafür laden sie für Freitag, 2. März, von 19 bis 20.30 Uhr zu einem Tag der offenen Tür in den unteren Raum der Schmitthalle ein.

 Anstrengend, aber spaßig: Claudia und Björn Wagner (r.) haben das Clogging vor 15 Jahren nach Bonn gebracht.

Anstrengend, aber spaßig: Claudia und Björn Wagner (r.) haben das Clogging vor 15 Jahren nach Bonn gebracht.

Foto: Stefan Knopp

Der Keller im Haus der Wagners ist groß genug für eine kleine Clogging-Übungssession, sozusagen als Vorbereitung für den Tag der offenen Tür der „Dragon Rock Cloggers“ am Freitag in der Schmitthalle. Der Boden ist ausgelegt mit Tetrapak-Folie, damit das Parkett darunter keinen Schaden nimmt, immerhin wird bei diesem Tanz ordentlich aufgestampft, mit Schuhen, unter denen so genannte Taps montiert sind. Die, erklärt Claudia Wagner, müsse man schon aus den USA importieren, in Deutschland gebe es keinen Händler für diese Metallplatten.

Das klingt irgendwie nach Stepptanz, und besonders weit ist Clogging davon auch nicht entfernt, aber doch anders. Das geht bei den Taps los: Während beim Steppen das Metall fest unter der Sohle angebracht ist, sind die Teile unter dem vorderen Bereich der Sohle beim Clogging beweglich, sie rasseln, wenn man den Fuß schüttelt – was durchaus Teil einer Choreographie sein kann. Während die Fußbewegung der Stepper eher nach vorne weggeht, als wollten sie etwas wegtreten, wird bei dieser Spielart ordentlich aufgestampft. „Downbeat“ heißt das. „Und wir wippen sehr viel in den Knien“, erklärt Wagner.

Ob sich der Name von den holländischen Holzschuhen ableitet, mit denen früher getanzt wurde, oder vom gälischen Wort „clog“ für „Schlag“ oder „Beat“, ist nicht klar. Der Stilmix beim Clogging entspricht der Vielfalt der Kulturen, die sich einst als europäische Auswanderer in den USA einfanden und diese Tanzsportart erfanden. Die hat auch Fragmente des Square Dance in dem Sinne, dass es Instructors gibt, die die nächste Schrittfolge ansagen. Während aber beim Square Dance diese Abfolge der Laune des Ansagers überlassen bleibt, dient dieses Hilfsmittel beim Clogging nur als Gedächtnisstütze: Die moderne Spielart wartet mit festen Choreographien für verschiedene Lieder auf.

Stilmix beim Clogging entspricht der Vielfalt der Kulturen

Das kann alles sein, vom Evergreen wie „Mamma mia“ bis zu den aktuellsten Radiohits. Da gebe es schon mal einen Wettlauf zwischen den Instructors, sagt Wagner, ebenfalls Ansagerin. Denn es wird die Choreographie zu einem neuen Song quasi für alle Zeiten festgeschrieben, die bei Clogging-Veranstaltungen am häufigsten getanzt wird. So wissen Clogger weltweit, welche Schrittfolge zu welchem Song getanzt wird, man versteht sich blind.

Da könne sich ein Instructor verewigen, so Wagner, die mit ihrem Mann Björn vor 15 Jahren die Bonner Clogging-Gruppe ins Leben gerufen hat. Sie tanzen aber schon länger, waren bereits in einer Gruppe in Frankfurt, bevor es die Familie nach Bonn verschlug. Hier trafen sie auf Gabriele Berensmann und ihren Sohn Stefan, die wiederum das Clogging in Dortmund kennengelernt hatten.

„Das ist ein schöner Sport“, sagt Berensmann. Und einer, der für alle Generationen geeignet ist, denn die Tänze sind in Schwierigkeitsgrade unterteilt. „Die Tänze der Level eins und zwei kann ich noch mittanzen“, so die 67-Jährige. Die höheren Level sind anspruchsvoll und anstrengend, man muss schon eine gute Kondition mitbringen. Inzwischen tanzt auch ihre Enkelin Kira mit, ist mit ihren zwölf Jahren das jüngst feste Mitglied der Gruppe. Die zehnjährige Fiona, die ältere Tochter der Wagners, kann auch schon einige Schritte, ihre kleine Schwester Tabea (5) überlegt noch, ob sie sich dafür auch interessiert.

Es gebe bei den „Dragon Rock Cloggers“, die aus der Bonn Square Dance Group hervorgegangen sind und nicht für Wettkämpfe, sondern als Freizeitvergnügen tanzen, eine hohe Fluktuation, sagt Björn Wagner. Immer wieder würden Interessenten neu anfangen, aber oft auch bald wieder aufhören. Die Bonner Gruppe, die derzeit aus 15 Tänzern besteht, hätte gerne mehr mehr Mitglieder. Deshalb wird am Freitag, 2. März, im unteren Raum der Schmitthalle, wo 14-tägig geprobt wird, der Tag der offenen Tür durchgeführt. Von 19 bis 20.30 Uhr kann man reinschnuppern, zuschauen, mitmachen. Ab dem 16. März bietet die Gruppe dann einen Einsteigerkurs an.

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