Duisdorfer Händler beklagen Kundenrückgang

DUISDORF · Die Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg begrüßt die geplante Erweiterung der Zentrumsgrenzen.

 Soll künftig zum Duisdorfer Zentrum gehören: Der südliche Zipfel der Rochusstraße Richtung Kulturzentrum. Für großflächigen Einzelhandel wäre er damit tabu.

Soll künftig zum Duisdorfer Zentrum gehören: Der südliche Zipfel der Rochusstraße Richtung Kulturzentrum. Für großflächigen Einzelhandel wäre er damit tabu.

Foto: Roland Kohls

Die Geschäftswelt in Duisdorf hat keinen leichten Stand. Diese Meinung vertritt Gisbert Weber. Der Vorsitzende der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg (WGH) begründet seinen Standpunkt damit: "Die Geschäfte in und am Rande der Fußgängerzone werden von zwei Einkaufszentren umgeben - dem am Almaweg in Alfter und dem am Basketsring."

Die großzügige Parkplatzsituation an beiden Standorten habe dazu geführt, dass im Duisdorfer B-Zentrum ein deutlicher Kundenrückgang festzustellen ist. "Vor allem seitdem der Standort am Basketsring eröffnet ist, gehen die Umsatzzahlen im Zentrum zurück", sagt Weber.

Deshalb fordert der WGH-Chef Politik und Verwaltung auf, dieser Entwicklung entgegenzusteuern und die Zentren in den Stadtbezirken zu schützen. Er begrüßt die Absicht der Stadt, dass 2008 beschlossene Zentrenkonzept jetzt auf den aktuellen Stand zu bringen. "Das vielfach gescholtene Zentrenkonzept ist eigentlich ein gutes Instrument, weil es den kleinteiligen Einzelhandel schützen soll", sagte Weber.

Die Verwaltung hat in mehreren Gesprächsrunden mit der IHK, mit dem Einzelhandelsverband, mit der Handwerkskammer und den Vertretern der Gewerbegemeinschaften den Ist-Stand in den so genannten A-, B-, C- und D-Zentren im Stadtgebiet aufgenommen und über mögliche Erweiterungen der Zentren diskutiert.

So soll das Duisdorfer Zentrum gleich an fünf Stellen erweitert werden: Der Abschnitt des Burgweihers zwischen Rochusstraße und Lessenicher Straße, der Bereich rund ums Rathaus, der Abschnitt der Villemombler Straße zwischen Rathaus und Höhe Sparkasse, die Rochusstraße zwischen Rathaus und Netto-Markt und die Rochusstraße von Derlestraße bis zum Ende. "Diese Ausweitung des Duisdorfer Zentrums macht Sinn, weil sich in den vergangenen fünf Jahren in den besagten Abschnitten Handel entwickelt hat", erklärt Gisbert Weber.

"Eine weitere Ausdehnung bis zum Basketsring lehnen wir ab"

Als eher schwierig stuft der WHG-Vorsitzende die städtischen Vorschläge für Lengsdorf ein: "Die Verlängerung des Lengsdorfer C-Zentrums bis zum Einkaufsstandort 'Auf dem Kirchbüchel' wirkt gewollt und ist dem Kunden schwer zu vermitteln, weil die Entfernung vom heutigen Zentrum bis zu den Flächen an der Autobahn rund 600 Meter beträgt."

Die Händlergemeinschaft bezeichnet diese Ausweitung als absolut grenzwertig. "Eine weitere Ausdehnung bis zum Basketsring lehnen wir entschieden ab. Eine Einbindung von Edeka, dm-Markt und Lidl ins C-Zentrum Lengsdorf würde eine unsinnige nachträgliche Legitimierung bedeuten und jede Zentrumschutzfunktion ad absurdum führen", so Weber weiter.

Bei den D-Zentren Brüser Berg und Medinghoven soll es nach Auskunft von Weber nur geringfügige Korrekturen geben: "Der WGH-Vorstand hat beschlossen, dass wir uns künftig mit den Akteuren auf dem Brüser Berg und Medinghoven enger vernetzen wollen. Wir wollen Hilfestellungen gegen, damit der dortige Handel sich besser entwickeln kann." Die Bezirksvertretung wird sich am Dienstag, 31. Januar, in zweiter Lesung mit dem Zentrenkonzept der Stadt beschäftigen.

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