Harmonisches Schmitteinander Duisdorfer Mehrzweckhalle soll Toni Mais Namen tragen

Duisdorf · Er war ein Duisdorfer Original. Toni Mai organisierte unter anderem mehr als 30 Jahre die Herrensitzungen in der Mehrzweckhalle an der Schmittstraße. Die solle nach ihm benannt werden, fordert ein Bürgerantrag. Die Politik stimmt zu. Allerdings gibt es ein Hindernis.

 Ein Bürgerantrag fordert, die Schmitthalle nach dem jüngst verstorbenen Toni Mai zu benennen. 

Ein Bürgerantrag fordert, die Schmitthalle nach dem jüngst verstorbenen Toni Mai zu benennen. 

Foto: Benjamin Westhoff

 Die Forderung ist kurz und knapp. Gerade mal einen Satz enthält der Bürgerantrag: „Der Ortsfestausschuss Duisdorf in Person des ersten Vorsitzenden, Bernd Schmidt, beantragt, der Mehrzweckhalle Schmittstraße den Namen Toni-Mai-Halle zu geben.“

Mai war Anfang des Jahres im Alter von 97 Jahren verstorben. Langjährige Weggefährten wie Manfred Fietz beschreiben das Duisdorfer Original als immer hilfsbereiten, herzlichen, ehrlichen Menschen. Die Liste seiner ehrenamtlichen Aktivitäten ist umfangreich. Unter anderem hatte Mai die Arbeiterwohlfahrt Duisdorf mitgegründet.

Mehr als 30 Jahre organisierte Mai zudem die Karnevalsfeiern der Arbeiterwohlfahrt (Awo), bei denen als Höhepunkt Bernd Stelter ohne Gage auftrat. Auf sein Konto gehen auch die Herrensitzungen des Turn- und Kraftsportvereins Duisdorf in der Halle an der Schmittstraße.

Schmitthalle war sein Wohnzimmer

„Die Halle war sein Wohnzimmer“, sagt Schmidt. Als junger Erwachsener sei er oft bei den Sitzungen gewesen. „Aber was mich am meisten beeindruckt hat, ist sein ehrenamtliches Engagement“, sagt er. „Der musste 97 werden, damit er alle Aufgaben erledigen konnte.“ Mai habe es verdient, dass die Halle seinen Namen trägt.

Die Verwaltung schreibt zu dem Vorschlag in einer Stellungnahme: Falls die Bezirksvertretung dem Bürgerantrag zustimme, werde sie das Anliegen in den Hauptausschuss geben, der darüber entscheidet. Sie weist aber darauf hin, dass der Rat bereits eine Liste mit Persönlichkeiten beschlossen hat, nach denen Einrichtungen, Straßen und Plätzen benannt werden sollen. Es gelte zudem, dass der Namensgeber mindestens ein Jahr verstorben seien muss. Schon in der Vergangenheit habe es Versuche gegeben, der Halle einen Namen zu geben. Was daran gescheitert sei, dass sich die Fraktionen nicht einigen konnten.

Das scheint nun anders zu sein. „Die SPD-Bezirksfraktion und ich begrüßen den Antrag“, teilt Dominik Loosen mit. „Der Benennung der ,Mehrzweckhalle an der Schmittstraße‘, umgangssprachlich ‚Schmitthalle‘, kann ich viel Positives abgewinnen, führt der Name Schmittstraße ja lediglich auf die ,Gasse an der Schmiede‘ zurück.“ Mai habe sich für die Menschen und Vereine in Duisdorf eingesetzt und in dieser Halle gewirkt.

Parteien sind sich einig

Dafür, dass Toni Mai ein Denkmal bekommt, ist auch Jutta Brodhäcker (Bündnis 90/Die Grünen). Sie hätte es aber besser gefunden, die Duisdorfer Bevölkerung in die Namensgebung miteinzubeziehen. „Ich hätte mich gefreut, wenn die Halle nach einer Frau benannt würde“, teilt sie mit. „Ich bin sicher, dass es auch Frauen gibt, die sich um Duisdorf verdient gemacht haben.“

Bert Moll (CDU) teilt schriftlich mit, seine Fraktion werde für den Bügerantrag stimmen. „Zu Recht wird darin das Engagement von Toni Mai für das Vereinsleben und soziale Belange in Duisdorf, seine großen Verdienste für den Karneval und seine Verbundenheit mit der Mehrzweckhalle hervorgehoben.“

Zustimmung auch vom Bürger Bund Bonn und der Linken. „Ich halte dies für eine sehr gute Idee. Toni Mai hat in dieser Halle seine sagenumwobenen Karnevalssitzungen abgehalten, und die Halle hätte endlich einen Namen“, teilt Harald Pfankuchen (BBB) mit. Ilja Bergen (Linke) schließt sich dem an, und hebt auch Mais Engagement bei der Awo hervor.

Etwas zurückhaltender ist Frank Thomas (FDP). „Mit der Idee kann ich mich grundsätzlich anfreunden“, teilt er mit. Mai wäre sicher ein würdiger Namensgeber. Da es derzeit nicht möglich sei, die Halle nach ihm zu benennen, halte er es für sinnvoll, in einen Diskussionsprozess einzutreten.

 Bernd Schmidt gibt sich mit Blick auf diese von der Verwaltung erwähnte Hürde gelassen. Er sagt: „Bis die alles geprüft haben, ist das Jahr um.“

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