Soziales Engagement am Helmholtz-Gymnasium Duisdorfer Schüler wollen die Welt verbessern

Duisdorf · Sie haben geholfen, eine Schule in Ghana aufzubauen. Zuletzt unterstützten die Schüler der „Weltverbesserer AG“ des Helmholtz-Gymnasiums Flutopfer an der Ahr. Für ihr Engagement sind die Schüler kürzlich belohnt worden.

Die Weltverbesserer-AG mit ihrer Lehrerin Maren Bohlen (rechts) setzt sich derzeit für Flutopfer an der Ahr ein.

Die Weltverbesserer-AG mit ihrer Lehrerin Maren Bohlen (rechts) setzt sich derzeit für Flutopfer an der Ahr ein.

Foto: Stefan Hermes

Für ihre Arbeit haben die Schüler kürzlich einen Preis bekommen. Seit 2019 gibt es die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Weltverbesserer“ am Helmholtz-Gymnasium (HHG). Inzwischen sind es rund 20 Oberstufenschüler im Alter von 16 und 17 Jahren, die sich in der AG sozial engagieren. Im Oktober des letzten Jahres entschieden sie sich, in ihrer Freizeit den Flutopfern an der Ahr zu helfen. Nahezu jeden Samstag machen sie sich seitdem in Vierergruppen auf den Weg nach Odendorf, um bei der Sortierung und Verteilung von Hilfsgütern zu helfen – und überall dort, wo man sie braucht.

„Die Grundidee hinter den Weltverbesserern ist“, so Lehrerin Maren Bohlen, „dass die Schülerinnen und Schüler selber darüber nachdenken, wie sie die Welt ein Stückchen verbessern können.“ Dass sich der aktuelle Jahrgang in der Fluthilfe engagiert, sei der Situation geschuldet, in der sich die neue AG zusammengefunden habe, so die Mathematik- und Religionslehrerin.

Vor drei Jahren hatte sich die neu gegründete AG gewünscht, eine Schule in Afrika zu unterstützen. So kam es zu einer Partnerschaft des HHG mit Emil’s Care Academy, einer kleinen Schule für sozial benachteiligte Kinder in Kasoa, Ghana. Angestoßen durch die Weltverbesserer ist es der Schulgemeinschaft bis heute gelungen, jährlich etwa 2000 Euro an Spenden nach Ghana zu überweisen. Mit dem Geld konnte inzwischen ein Neubau mit zwei Klassenzimmern sowie die Renovierung des Hauptgebäudes und die Einrichtung einer Schulbibliothek unterstützt werden.

Engagement der Schüler begann 2015

Schon 2015 hatten sich vor allem die Schülerinnen des HHG, die einen Abschluss mit dem International Baccalaureate (IB) anstreben, für die Flüchtlingshilfe eingesetzt. So findet sich auch der Ursprung der Weltverbesserer-AG im Lehrplan des internationalen Zweigs, der das gesellschaftliche Engagement in einem frei gewählten Gruppenprojekt vorsieht.

Mittlerweile engagieren sich jedoch auch viele Oberstufenschüler des Helmholtz-Gymnasiums in der Weltverbesserer AG, die nicht dem internationalen Zweig angehören. „Wir haben mit sechs oder acht Leuten angefangen und dann ging ein Ruck durch unsere Stufe“, sagt Jonas (16), der – wie viele seiner Mitschüler auch - froh über die Möglichkeit war, sich über die AG sozial zu engagieren.

„Es ist nicht immer leicht, die Welt zu retten“, fasst Bohlen zusammen, die bereits die Erfahrung machte, dass ihre Hilfsangebote abgelehnt wurden. In Odendorf helfen zu können, bezeichnet sie als Glücksfall. „Viele in unserem Alter wissen gar nicht, wie sie sich engagieren können“, sagt Naima (17). Sie ist froh, dass sie mit der AG eine Gemeinschaft hat, mit der sie ihre Bereitschaft zu helfen auch umsetzen kann. „Vielen von uns hat die AG gezeigt, dass Engagement nicht nur eine Hürde ist, die man überwinden muss, sondern dass Helfen auch Spaß machen kann“, sagt Nona (16).

Ende 2021 wurde der ehrenamtliche Einsatz der Weltverbesserer-AG als “sozialgenial-Projekt des Monats” der Stiftung Aktive Bürgerschaft ausgezeichnet. Noch überlegen die so Geehrten, wie sie ihr Preisgeld in Höhe von 250 Euro sinnvoll einsetzen können.

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