Ehrenamtstour durch Buschdorf Ehrenamtlern Mut in der Zeit der Corona-Pandemie machen

Buschdorf · Eine Ehrenamtstour durch Buschdorf soll den Ehrenamtlern Mut in der Zeit der Corona-Pandemie machen.

 Manfred Orth (r.) und Martin Hermann starten auf der Rikscha zur Ehrenamtstour durch Buschdorf. Die Idee stößt bei den Menschen auf viel Zuspruch.

Manfred Orth (r.) und Martin Hermann starten auf der Rikscha zur Ehrenamtstour durch Buschdorf. Die Idee stößt bei den Menschen auf viel Zuspruch.

Foto: Stefan Knopp

Das Ehrenamt ruht in Buschdorf wie überall weitgehend seit gut einem Jahr. Fußballverein, Frauengemeinschaft, Karnevalsausschuss, alle verharren in erzwungener Untätigkeit. „Mit dem Engagement der Bürger steht und fällt das Leben im Dorf“, stellt Günther Timmernann, seit etlichen Jahren der Buschdorfer Sankt Martin, fest. Er war die erste Station der „Ehrenamtstour“, die der Ortsfestausschussvorsitzende Manfred Orth und Martin Hermann vom Jugendzentrum Lucky Luke am Samstag unternahmen.

Sie hatten sich eine Rikscha vom Verein Radeln im Alter gemietet, bei dem Hermann auch mitwirkt, und machten Überraschungsbesuche bei rund 30 Personen. Die erhielten ein Ständchen, das mit dem Satz „Danke dir für den Einsatz hier“ begann – Hermann hat sich in der Coronazeit mit der Ukulele vertraut gemacht – und ein Geschenkbeutelchen mit einer Tasse mit Buschdorf-Emblem, Süßigkeiten, einem Dankschreiben auf Götterfunken-Karten sowie Bio-Äpfeln und Möhren. „Wir wollen, dass die Leute wissen, es gibt noch ein Dorfleben“, erklärte Orth. Die Ehrenamtlichen würden gar keine Rückmeldung erhalten, deshalb wolle man sie motivieren durchzuhalten.

Das Dorfleben kam zum Erliegen, als im Frühling 2020 der traditionelle Dorfputz wegen der Pandemie abgesagt werden musste. Seitdem, so Orth, hätten vor allem viele Sportvereine Sorge, dass Mitglieder sich abmelden – dann wird es auch zur finanziellen Frage. Auch Timmermann konnte seinen Martins-Job nicht so ausüben, wie er es gewohnt ist. Der Martinszug fiel aus, auch eine Tour durch die Straßen wurde nicht gewährt – zu groß die Gefahr, dass die Leute aus den Häusern kämen und sich wie beim Karnevalszug an den Straßen tummeln.

Aber für die Kinder in Schulen und Kitas, sagte er, würde eine Welt untergehen, wenn Sankt Martin nicht kommen könnte. Deshalb drehte Timmermann mit dem OFA ein Video und besuchte die beiden Schulen jahrgangsweise – das machte zweimal vier Termine, viel Aufwand, der sich aber gelohnt habe. „Für die Kinder bedeutet das auch eine Menge Zuversicht.“

Die könnten wir alle derzeit gebrauchen, und deshalb sagte der OFA nicht nur Danke mit dieser Aktion – auch bei der Feuerwehr machten sie Halt und die Schulleiter sollen im Lauf der Woche besucht werden –, sondern kündigte auch gleichzeitig an, dass man am 1. Mai wieder einen Dorfputz durchführen möchte, coronagerecht natürlich. Damit soll auch das Dorfleben wieder etwas hochgefahren werden, auch wenn Aktivitäten wie das Maiansingen und die Kirmes schon wieder abgesagt wurden.

Dank an das Corps

der Bonner Stadtsoldaten

Zugleich will Hermann die Angebote von Radeln im Alter bekannt machen, damit auch dort mehr Menschen die Rikschas nutzen. Sein Jugendzentrum ist derzeit auch geschlossen, nur an Ostern versteckte er Eier für die Kinder und Jugendlichen auf dem Parkplatz. Die Kids wünschten sich, mal irgendwann zelten zu gehen, wenn es wieder geht, sagte Hermann. Das will er ihnen erfüllen, und er dankte sehr den Bonner Stadtsoldaten, denn sie haben für die Anschaffung von Zelten und anderer Camping-Ausrüstung 1500 Euro gespendet. Dafür hätten sie auch ein Ständchen verdient, so Hermann.

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