Kommentar Ein erster Schritt

Duisdorf · Wenn Du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis. Oder wahlweise einen Runden Tisch, von dem bezeichnenderweise viele nicht wissen, dass es ihn gibt oder was er treibt. Natürlich ist dieses Engagement von Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit versuchen, bestehender Probleme Herr zu werden, aller Ehren wert.

Aber, wie in der Bezirksvertretung richtig angemerkt wurde, verhindern konnte der Runde Tisch, der laut Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand seit Jahren besteht, offensichtlich nicht, dass es auch in jüngster Zeit in Medinghoven immer wieder brannte. Weil, und darauf wies der Vertreter der Linkspartei völlig zu Recht hin, dieses Phänomen eine Dimension hat, dem ehrenamtliche Kommunalpolitiker nur sehr wenig entgegenzusetzen haben.

Ursache sind nicht zuletzt international operierende Finanzinvestoren und Immobiliengesellschaften die sich, auch wenn sie gebetsmühlenhaft das Gegenteil behaupten, einen feuchten Kehricht um ihren Immobilienbestand kümmern, der in erster Linie Profit abwerfen soll. Und die dankbar sind für eine Klientel, deren Mieten die Kommunen zuverlässig und ohne zu hinterfragen zahlen. Eine Klientel, die sich in einer Mischung aus Phlegma, Unkenntnis, fehlender Sprachkenntnis oder Geldmangel nicht gegen diese Verhältnisse wehrt. Geschweige denn, ihren Teil dazu beiträgt, sie zu verbessern.

Investoren wollen Geld verdienen, an dem Punkt kann man sie empfindlich treffen. Eine entsprechend ausgestattete Wohnungsaufsicht, die permanent den Finger in die Wunde legt, Mängel kritisiert und notfalls den Geldhahn zudrehen lässt, wäre ein erster Schritt. Vielleicht findet bei den Immobiliengesellschaften dann ein Umdenken statt, für das die Verwaltung wohl zaghafte Anzeichen in Neu-Tannenbusch sieht.

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