"Dorfsheriff" Roland Krebs im Portrait Ein wahrer Freund und Helfer

DUISDORF · Polizeihauptkommissar Roland Krebs, aktueller Träger des "Duisdorfer Esels", ist in seinem Einsatzgebiet sehr beliebt. Gerade die Jugend liegt dem "Dorfsheriff" am Herzen.

 Roland Krebs (links) ist als "Dorfsheriff" sehr beliebt.

Roland Krebs (links) ist als "Dorfsheriff" sehr beliebt.

Foto: Stefan Knopp

Bekannt war Polizeihauptkommissar Roland Krebs ja schon, bevor der Turn- und Kraftsportverein ihn mit dem Duisdorfer Esel ehrte. Wenn der "Dorfsheriff" jetzt durch den Ort geht, fühlt er sich wie ein Prominenter: "Leute kommen auf mich zu, gratulieren und sagen mir, es habe den Richtigen getroffen." Immer brauche er das nicht, sagt er, aber für den Moment sei das eine angenehme Bestätigung seiner Arbeit und seiner Art, mit den Duisdorfern umzugehen.

Krebs habe besondere Fähigkeiten, sagt der Erste Polizeihauptkommissar Bernhard Spinnrock - an erster Stelle stehe seine Kommunikationsfähigkeit. "Er geht teilweise ungewöhnliche Wege, um als Polizist auf Probleme aufmerksam zu machen", so der Leiter Bezirks- und Schwerpunktdienst der Polizeiinspektion 2 in Meckenheim. So hat Krebs unter anderem schon von der Kanzel in der Matthäikirche gepredigt. Daneben zeigt sich Krebs immer präsent und gesprächsbereit, sowohl Jugendlichen auf der Straße als auch Bewohnern gegenüber. Sein Motto: "Einfach mal hinhören, was die Menschen so brauchen, und dann etwas umsetzen."

Krebs (55) besuchte zunächst die Realschule Medinghoven, machte dann sein Fachabitur an der Berufsbildenden Schule des Rhein-Sieg-Kreises. Sein erster Job war eine Stelle in einer Baumschule. "Das ist ordentliche Arbeit. Ich kann mich in die Lage von Leuten, die hart arbeiten, gut hineinversetzen." Seit 36 Jahren ist er jetzt im Polizeidienst, bis Ende 2004 als Bezirksbeamter in Lengsdorf. Dort gab es früher kein Jugendzentrum. Er änderte das, organisierte Flugblätter und brachte einen Jugendtreff zustande, der heute vom Verein Lück geleitet wird. "Danach haben wir in Lengsdorf jahrelang keine Probleme mit Jugendlichen gehabt."

Seine Motivation, Polizist zu werden, sieht er in seiner Jugend. "Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen. Und egal, wo man mit den Kumpels abgehangen hat, wurde man weggejagt, ohne dass man uns Alternativen gab." Er wollte das anders machen. Die Arbeit mit der Jugend ist ihm deshalb ein besonderes Anliegen. Er setzt mehr auf Kommunikation und Vertrauen als auf Sanktionen. "Die Jugendlichen müssen wissen: Der Krebs tut das, was er sagt." Er erwarte das auch von ihnen. "Wer sich nicht dran hält, erlebt die andere Seite des Polizeihauptkommissars Krebs." Er organisiert auch das Projekt "gefährdete Minderjährige": Es beinhaltet das Gespräch mit Eltern, deren Kinder auf einem bedenklichen Weg sind.

Krebs ist verheiratet und hat zwei Söhne. In seiner Freizeit hat er sich früher künstlerisch betätigt. Dafür hat er aber kaum noch Zeit. Beruflich macht er jetzt das, was er sich immer vorgestellt hat. In den acht Jahren in Duisdorf hat er sich ein großes Netzwerk aufgebaut: Er arbeitet mit der Freiwilligen Feuerwehr, den Vereinen und den Kommunalpolitikern zusammen. Außerdem mit den Schulen: Er hält dort Vorträge zum Thema Mobbing, besucht Klassenkonferenzen und gibt Rechtskundeunterricht zusammen mit einem Juristen.

Gut gelaunt, freundlich, gesprächs- und hilfsbereit, immer da, wenn man ihn braucht: Krebs ist das Gesicht der Duisdorfer Polizei. Den "Esel" habe er aber nicht im Alleingang verdient: "Die Kollegen im Hintergrund sind ganz wichtig." Für die Polizei sei das auch ein Lob, meint Spinnrock. In seinen Augen steht Krebs für die "den Menschen zugewandte Seite" der Polizei. "In dieser Ausprägung ist das ein Einzelfall und ein Glücksfall für Duisdorf."

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