Verkehr in Bonn Einbahnstraße statt Tempo-30-Zone in Duisdorf

Duisdorf · Die Bonner Stadtverwaltung hat eine Regelung für die Ulrich-von-Hassell-Straße vorgeschlagen. Dank ihr soll der Verkehr vermindert werden.

 Nach der Prüfung mehrerer Möglichkeiten schlägt die Verwaltung eine Einbahnregelung für die Ulrich-von-Hassell-Straße zur Beruhigung des Verkehrs vor.

Nach der Prüfung mehrerer Möglichkeiten schlägt die Verwaltung eine Einbahnregelung für die Ulrich-von-Hassell-Straße zur Beruhigung des Verkehrs vor.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Verkehrssituation in der Ulrich-von-Hassell-Straße in Duisdorf soll sich schon bald beruhigen, dafür haben die Mitglieder der Bezirksvertretung Hardtberg bei ihrer letzten Sitzung den Weg frei gemacht. Eine sogenannte unechte Einbahnstraße soll in der Straße für mehr Sicherheit und eine Verkehrsberuhigung sorgen.

„Es gibt nun eine Lösung, mit der wir auch leben können“, sagte Dominik Loosen, Bezirksverordneter von der SPD. Seine Partei war es, die vor rund dreieinhalb Jahren einen entsprechenden Antrag in die Gremien einbrachte. Die Verwaltung hatte drei verschiedene Vari­anten geprüft, um eine Verkehrsberuhigung herzustellen. Letztendlich empfahl die Verwaltung eine Einbahnstraßenregelung, deren Umsetzung rund 20 000 Euro kosten wird. Diesem Vorschlag stimmten die Politiker nun zu. Geprüft wurde auch die Einrichtung einer Fahrradstraße sowie die Einrichtung einer Tempo-30-Zone.

Die nun favorisierte Einbahnstraßenregelung soll ab Hausnummer 26 in Richtung Julius-Leber-Straße eingerichtet werden. „Der Vorteil im Gegensatz zu den anderen beiden Varianten ist, dass dem Radverkehr eine eigene Spurführung ermöglicht wird und gleichzeitig viele Parkmöglichkeiten eingeplant werden können“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung.

Bei einem Ortstermin wurde festgestellt, dass es ab der Hausnummer 26 zu einem Begegnungsverkehr kommt, weshalb ab dort die Einbahnregelung eingerichtet werden soll. „Dabei wird es sich um eine unechte Einbahnstraße handeln, sodass Anwohner vor der Hausnummer 26 die Möglichkeit haben, auch noch zurückzusetzen“, so Sonja Walther vom Stadtplanungsamt. Zudem soll vor der Hausnummer 50 ein Zebrastreifen eingerichtet werden, damit die Schul- und Kindergartenkinder vom Wohngebiet Josef-Wirmer-Straße zur Finkenhofschule und zum anliegenden Kindergarten sowie Schüler vom Finkenhof zum Schulzentrum Hardtberg sicher die Straße queren können. „Bei einer Einbahnstraßenregelung wird die Querungsmöglichkeit durch Einrichtung einer Einengung in diesem Bereich verbessert“, heißt es seitens der Stadt.

Allerdings hatten die Politiker bei der Diskussion auch Nachfragen an die Verwaltung. Diese lehnte nämlich den Vorschlag, in der Ulrich-von-Hassell-Straße eine Tempo-30-Zone einzurichten, ab. „Wieso kann dort kein Tempo 30 eingerichtet werden?“, fragte Wolfgang Esser von der CDU. Er hinterfragte in diesem Zusammenhang auch, ob die Einbahnstraßenregelung deshalb überhaupt nötig ist. Ähnlich skeptisch zeigte sich auch SPD-Ratsfrau Gabi Mayer. Aus ihrer Sicht bleibe abzuwarten, ob die Einbahnstraßenregelung zu der gewünschten zusätzlichen Sicherheit für Radfahrer und die Straße querende Schulkinder führen könnte. „Geschwindigkeitskontrollen werden im Zweifel erforderlich. Und eine Prüfung, ob die Ulrich-von-Hassel-Straße eine verkehrserhebliche Straße ist, steht aus. Das wollen wir so nicht hinnehmen“, betonte die Stadtverordnete.

In einer Stellungnahme der Stadtverwaltung bezeichnete diese die Straße als „verkehrswichtige Verbindung“ zwischen Konrad-Adenauer-Damm und Julius-Leber-Straße – dort ist deshalb Tempo 50 erlaubt. Sonja Walther vom Stadtplanungsamt konnte die Politiker aufklären. „Eine Tempo-30-Beschilderung ist dort rein rechtlich gar nicht möglich“, so Walther. Dafür müsste sich in direkter Nachbarschaft eine Institution wie eine Schule oder ein Kindergarten befinden, die eine solche Beschilderung rechtfertigt. Die Verkehrsplanerin verwies in der Sache auch an die Straßenverkehrsbehörde. Allerdings müsste man auch zwischen einer Tempo-30-Zone und einer Tempo-30-Beschilderung unterscheiden. Für die Zone sei ein Beschluss nötig, für die Beschilderung eine entsprechende Einrichtung, die Tempo 30 rechtfertig.

Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand (CDU) sprach sich dafür aus, die Pläne erst einmal umzusetzen, im Bedarf könnte man noch immer „nachjustieren“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort