Projekt „Dransdorf Miteinander“ gestartet Eine Schatzkiste für benachteiligte Senioren

Dransdorf · Mit „Dransdorf Miteinander“ startet eine Vernetzung von Akteuren für die bessere Versorgung älterer Menschen im Stadtteil. Paten werden dringend gesucht.

 Yvonne Günther erläutert, wie sich die verschiedenen Akteure von „Dransdorf Miteinander“ über den Stadtteil verteilen.

Yvonne Günther erläutert, wie sich die verschiedenen Akteure von „Dransdorf Miteinander“ über den Stadtteil verteilen.

Foto: Stefan Knopp

Eine Sozialraumanalyse der Montagstiftung bestätigt, was vorher eigentlich schon bekannt war: In Dransdorf gibt es einen überdurchschnittlichen Anteil potenziell benachteiligter gesellschaftlicher Gruppen. Dazu zählen auch ältere Menschen. Ihnen soll jetzt mit einem neuen Angebot geholfen werden: Der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe hat das Projekt „Dransdorf Miteinander“ ins Leben gerufen.

Es soll ein „Netzwerk mit Akteuren und Paten für eine gute Versorgung und Teilhabe älterer Menschen“ sein. Diese Definition sagt im Prinzip schon alles aus, erklärte Projektkoordinatorin Yvonne Günther bei der Eröffnungsveranstaltung. „Wir haben vor allem die im Blick, die keinen guten Zugang zur pflegerischen und sozialen Versorgung haben.“ Dabei solle zum einen die Versorgungsstruktur verbessert und zum anderen ein direkter Kontakt mit den Betroffenen hergestellt werden.

Mehr Vernetzung gefordert

Mit Akteuren sind soziale Anbieter wie der Stadtteilverein Dransdorf, die Kirchen und thematisch zugehörige Organisationen wie Pflegedienste, betreutes Wohnen und die Verbraucherzentrale, aber auch die Stadt Bonn als politische Entscheidungsinstanz und die Vebowag als Immobiliengesellschaft gemeint, die zum Auftakt eingeladen waren und ihre Kernkompetenzen und Erwartungen ans Projekt dort vorstellten.

Überwiegend wünsche man sich mehr Vernetzung und regelmäßigen Austausch. Genau das soll Dransdorf Miteinander leisten. „Ich fühle mich hier wie in einer Schatzkiste“, sagte Cornelia Giesecke-Fausten von der Pareo gGmbH, die unter anderem eine Seniorenwohnanlage Auf dem Hügel betreibt, zu den Möglichkeiten, die diese Vernetzung bietet.

Alle Beteiligten sollen zudem nach Menschen Ausschau halten, die sich als Pate oder Patin zur Verfügung stellen. Jeder kommt dafür infrage, der bereit ist, sich zu engagieren.

Eine von ihnen ist die Schauspielerin Christine Wolff. Sie möchte sich einbringen, ältere Menschen unterstützen und dafür eine Qualifikation als Betreuungskraft erwerben. Diese bekommt sie beim Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe, der im Dransdorfer Gewerbegebiet sitzt und für diese Berufe Aus- und Weiterbildung anbietet, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich entgegenzuwirken.

Wissen als Multiplikatoren weitergeben

Idealerweise sollen die Paten in den gleichen Quartieren wohnen wie die älteren Menschen, die sie betreuen, gegebenenfalls auch die gleiche Sprache sprechen, denn vielfach haben die zu Betreuenden einen Migrationshintergrund und durch die Sprachbarriere Probleme mit Behördengängen, Beratungsangeboten und dergleichen.

Die Paten werden umfassend über die Angebote in Dransdorf, wie etwa Erzählcafés, informiert und geben dieses Wissen als Multiplikatoren weiter. Sie bekommen Unterstützung durch „Dransdorf Miteinander“, erhalten eine Basis-Ausbildung zu „Dransdorfer Paten“ und sind mit anderen vernetzt. Außerdem erhalten sie eine Tätigkeitsbescheinigung.

Für die Akteure beginnt jetzt das Netzwerken und die Patensuche, außerdem werden erste Veranstaltungen organisiert. Wer sich informieren möchte, kann Yvonne Günther per Mail an guenther@bv-pg.de oder telefonisch unter (0228) 965454-518 erreichen.

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