"Unser Lädchen" in Magdalenenstraße Endenich hat einen neuen Delikatessenladen

Endenich · Nach der Schließung von Delikatessen Kieffer in der Endenicher Magdalenenstraße führen die Schwestern Silke Luppa und Kerstin Krahe die Tradition des ehemaligen Geschäfts an gleicher Stelle fort. Bei den Gästen kommt das Angebot gut an.

 "Unser Lädchen": Die Schwestern Silke Luppa (l.) und Kerstin Krahe vor ihrem Café mit Einkaufsangeboten.

"Unser Lädchen": Die Schwestern Silke Luppa (l.) und Kerstin Krahe vor ihrem Café mit Einkaufsangeboten.

Foto: Stefan Hermes

Es war im Sommer, als Kerstin Krahe (49) und ihre Schwester Silke Luppa (55) an dem kleinen, bereits seit Monaten geschlossenen Delikatessenlädchen von Birgit Kieffer in der Endenicher Magdalenenstraße vorbeifuhren. Eher beiläufig fragte Kerstin die Schwester: „Das könnten wir doch eigentlich wieder aufmachen?“ Am Abend fragte Silke per SMS nach, ob sie das ernst gemeint habe. Zwei Tage später war die Entscheidung getroffen, den nur wenige Quadratmeter großen Laden mit kleiner Theke und sechs Sitzplätzen wiederzueröffnen.

„Es ist ein ganz großes Geschenk, dass der Geist, der hier früher einmal war, wieder da ist,“ sagt Dagmar Bofinger, Stammkundin bei der zwischenzeitlich verstorbenen Vorbesitzerin. Sie sitzt an einem der drei kleinen Tische und hat gerade eine von den Schwestern selber hergestellte Quiche zu Mittag gegessen. Fünf Tage in der Woche esse sie in „Unser Lädchen“, wie Luppa/Krahe ihr Geschäft getauft haben. Die Pastorenwitwe gerät ins Schwärmen, wenn sie von dem kleinen Treffpunkt in ihrer Endenicher Nachbarschaft spricht.

Man gebe sich dort die Klinke in die Hand, habe immer ein offenes Ohr für die Probleme oder Themen des Alltags und helfe, wenn nötig, mit Rat und Tat. „Und das Zucchini-Chutney ist einfach sensationell“, strahlt die 77-Jährige Nachbarin des Cafés. Das Konzept, feines Selbstgemachtes anzubieten, haben die Schwestern von Kieffer übernommen. Im weiß lackierten Küchenbuffet stehen Gläser mit Ölen, Chutneys und Eingemachtem gut sortiert und liebevoll beschriftet: Konfitüren von Holunder bis Zimtbirne, Chutneys aus Nektarinen oder Zucchini und Kräuter-Öle, um nur einiges zu nennen.

Verkaufsort für Endenicher Selbstgemachtes

„Für uns war es vor allem wichtig, dass alles bezahlbar ist“, erklärt Silke Luppa das Konzept von „Unser Lädchen“. Man habe guten italienischen Kaffee, doch die Tasse koste nur 1,50 Euro. „Zudem achten wir auf kleine Flaschen und Gläser“, betont sie. Man wisse, dass viele Singles und ältere Leute im näheren Umfeld lebten, die lieber zwei kleine Portionen als eine große kaufen. Die gelernten Verlagskauffrauen, die beide noch in Teilzeit–Arbeitsverhältnissen sind, haben sich von der Unterschrift auf ihrem Mietvertrag im Juli bis zur Eröffnung vier Monate Zeit gelassen, um sich auf das neue (Teilzeit-)Leben als Café- und Ladenbesitzerinnen vorzubereiten. Sie mussten eine Gesellschaftsform finden, Gesundheitszeugnisse beschaffen und die Arbeitsabläufe koordinieren. „Jetzt läuft der Laden“, lacht Silke Luppa.

Nun backen und kochen die Schwestern nicht nur, sondern sind auch ein Verkaufsort für Endenicher Selbstgemachtes. Da ist nicht nur ihre „Endenicher Würze“ erwähnenswert, sondern auch die Postkarten mit Naturfotografien von Luppa, die selbst gewebten Handtücher oder die von der Nachbarin gestrickten Strümpfe. Der Schneider um die Ecke fertigt im Auftrag der Schwestern englische Backhandschuhe, die Verbrennungen am heißen Topf verhindern. Es gibt Grußkarten der Trinitatiskirche zu kaufen, deren Erlös der Gemeinde zukommt.

Gerne würden die Schwestern auch die katholische Magdalenenkirche mit einem Motiv unterstützen, wenn sich von dort jemand bei ihnen melden würde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort