Beim "Glühenden Brüser Berg" feiern Bürger Weiberfastnacht Endlich wieder treffen

Brüser Berg · Alles entspannt in der Borsigallee: Beim "Glühenden Brüser Berg" feierten die Bürger, die das Patenschaftsbeet dort betreuen, Weiberfastnacht und versuchten, mit Passanten ins Gespräch zu kommen.

 Gemütliches Miteinander an Weiberfastnacht: Mitglieder der Gruppe "Blühender Brüser Berg" an ihrem Patenschaftsbeet.

Gemütliches Miteinander an Weiberfastnacht: Mitglieder der Gruppe "Blühender Brüser Berg" an ihrem Patenschaftsbeet.

Foto: Stefan Knopp

Ein paar Blümchen haben schon die Blütenkelche geöffnet auf dem Beet, das die Initiative Blühender Brüser Berg in der Borsigallee zwischen Buchhandlung und Bücherei pflegt. Die Mitglieder sind zufrieden: Darauf lässt sich aufbauen. Seit September treffen sie sich wöchentlich immer donnerstags dort, wenn es nicht gerade stürmt wie vergangene Woche, und auch an Weiberfastnacht machten sie keine Ausnahme. Einige kamen auch kostümiert.

Kaffee, Kuchen und Glühwein

Als Motto hatten sie „Glühender Brüser Berg“ ausgeschrieben, denn es gab nicht nur Kaffee und Kuchen für jedermann, sondern auch Glühwein, und zwar vom Weingut Beth an der Mosel. Der Name passe zum Beet, scherzte Gerald Möller. Hauptsächlich waren Mitglieder der Initiative gekommen, die mit Passanten ins Gespräch kommen wollten. Dem machte aber das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Möller behielt zwar recht mit der Hoffnung, dass es nicht regnen würde – stattdessen kam ein ordentlicher Hagelschauer herunter, der die Gesellschaft unters Vordach der Bücherei zwang.

Das schmälerte aber die gute Stimmung nicht. „Wir sind lauter Leute, die irgendetwas gut können“, sagte Christel Hoyer von der Initiative. Einer, der körperlich eingeschränkt sei und beim Gärtnern nicht mithelfen könne, stelle sein Spezialfahrrad mit Lastenfläche zur Verfügung, damit man die Grünabfälle zum Biokompost bringen könne. Ein anderer habe viel Kraft, wieder ein anderer könne zwar auch nicht helfen, aber hervorragend Kuchen backen. „Jeder Beitrag wird wertgeschätzt.“ Das alles ohne Verpflichtung, aber mit viel Herzblut.

Gemütliches Plaudern an Weiberfastnacht

Die Gruppe hat sich gut gefunden. „Natürlich können wir uns immer mehr Engagement von den Bürgern wünschen“, so Hoyer. „Ich glaube aber, dass wir im Lauf der Zeit wachsen.“ Und manche tragen auch durch Pflanzenspenden zum Gelingen bei. „Zwischendurch blieb mal einer stehen und sagte: Ich habe eine Blume zu Hause, die ich nicht mehr brauche“, erzählte sie. Der Mann habe sie mitgebracht, sie sei eingepflanzt worden und jetzt könne er trotzdem sehen, wie sie sich entwickelt.

Man hatte sich zum gemütlichen Plaudern getroffen, gerade an Weiberfastnacht wollte man sich nicht über die schwerfälligen Themen des Weltgeschehens unterhalten und auch nicht meckern über den Brüser Berg. Ratten? Ja, die gebe es, meinte Gerald Möller, aber eine Plage seien sie nicht. Geschlossene Sparkassenfiliale? Das sei ärgerlich, aber jetzt komme ja jeden Monat eine mobile Filiale vorbei. Müll im Beet sammelt Alexander Petersen auf, auch er ist ganz zufrieden mit seinem Stadtteil und dem Zustand der Borsigallee.

Man muss sich ja auch nicht immer beklagen. „Wir haben es doll vermisst, dass man sich wieder treffen kann“, sagte die Leiterin des Nachbarschaftszentrums Gieslint Grenz. „Man hat keine Lust mehr auf Zoom-Konferenzen.“

Treffen jeden Donnerstag ab 16 Uhr

Die Gruppe wird sich weiter jeden Donnerstag ab 16 Uhr vor Ort treffen, jeder kann sich dort auf einen Plausch einfinden. Für den 9. April kündigte die Ortsausschussvorsitzende Heidi Möller eine „Gartenparty“ am Patenschaftsbeet an. Dann könne jeder, der möchte, helfen, zuvor gekaufte Blumen einzupflanzen und auch Samen mit nach Hause nehmen.

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