Trickdiebe in Endenich und Duisdorf unterwegs Falsche Handwerker erbeuten mehrere Hundert Euro

Die Täter geben sich als Handwerker aus, um in die Wohnungen ihrer Opfer zu kommen und sie zu bestehlen. Gleich mehrere solcher Fälle hat es kürzlich in Endenich und Duisdorf gegeben. Eines ihrer Opfer brachten die Täter um mehrere Hundert Euro.

Falsche Handwerker sind in Bonn unterwegs und bringen Senioren um ihr Geld und ihren Schmuck.

Falsche Handwerker sind in Bonn unterwegs und bringen Senioren um ihr Geld und ihren Schmuck.

Foto: Adobe Stock

Die schlechte Nachricht erreichte die Tochter, als sie ihren Anrufbeantworter abhörte. Dabei musste sie feststellen, dass ihre 98 Jahre alte Mutter am Dienstag Opfer eines Verbrechens geworden war. Mit ihrem echten Namen möchte sie nicht in der Zeitung stehen, deshalb heißt sie hier einfach nur die Tochter.

Ihre Mutter lebt im betreuten Wohnen, das zu einer Senioreneinrichtung in Endenich gehört. Was sich ereignete, berichtet die Tochter so: Am Dienstag klingeln zwei Männer an der Tür zur Wohnung ihrer Mutter, die in einem Mehrparteienhaus wohnt. Sie sagen, sie gehören zur Einrichtung und müssen etwas an den Wasserleitungen überprüfen. Sie bitten die 98-Jährige, das Wasser in der Küche aufzudrehen, während sie in einem anderen Raum etwas prüfen.

Als sich die Seniorin darüber wundert, dass es plötzlich so ruhig in der Wohnung ist und sie die Küche verlässt, sieht sie, dass in ihrem Schlafzimmer die Schranktüren aufstehen. Alles ist durchwühlt. Das Portemonnaie ist weg, mit 70 Euro und dem Personalausweis. Aus dem Schlafzimmer haben die Männer eine Schatulle gestohlen, in der neben Schmuck auch 400 Euro waren.

Masche war dem Opfer bekannt

„Ich habe mich geärgert, weil meine Mutter diese Tricks kennt, und die Männer es trotzdem geschafft haben, sie zu überrumpeln“, sagt die Tochter. Die Mutter lese Zeitung und schaue Nachrichten, trotzdem sei sie auf die Masche der Täter reingefallen. Neben ihrer Mutter wurden auch noch zwei andere Bewohner im selben Haus Opfer der Männer.

Die Fälle sind der Polizei bekannt. Sie warnt vor solchen Trickdieben. „Die Masche gibt es schon länger“, sagt Polizeisprecher Michael Beyer. „Manchmal stellt sich auch nur ein Täter vor, und der andere betritt die Wohnung unbemerkt.“ Schmuck und Bargeld sei die klassische Beute. Die Behörde hat einige Tipps zusammengestellt, wie man sich in Fällen wie diesen verhalten sollte (siehe Infokasten: Das rät die Polizei)

Der Vorfall in Endenich war nicht der einzige, der sich am Dienstag ereignete. In einer Duisdorfer Senioreneinrichtung gelangte ein Mann gegen 13.45 Uhr in die Wohnung einer 72-Jährigen. Auch er gab sich als Handwerker aus, der ein Problem mit den Wasserhähnen in der Wohnung beheben wollte. Laut Polizeibericht schickte auch er die Seniorin in einen anderen Raum, um einen Wasserhahn zu öffnen. Er stahl die Geldbörse der Frau und verließ die Wohnung. Die Bewohnerin stellte erst später fest, dass sie bestohlen worden war. Polizeisprecher Michael Beyer sagt: „Die Vermutung liegt nahe, dass die Taten in Verbindung stehen.“

Der angebliche Handwerker war zwischen 20-25 Jahre alt, circa 1,85 Meter groß und hatte einen dunklen Teint. Sein langes schwarzes Haar fiel in die Augen. Er sprach Deutsch mit leichtem Akzent. Das Kriminalkommissariat 24 hat die Ermittlungen in den Fällen aufgenommen.

Die Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Angehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung und Infomaterial an. Kontakt: ☎ 02 28/15 76 76 oder E-Mail: seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.

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