Nach Flutschaden im Gerätehaus Dransdorf Feuerwehr bekommt getrennte Umkleiden für Männer und Frauen

Dransdorf · Beim Unwetter im Juli ist die Unterkunft der Feuerwehr in Dransdorf beschädigt worden. Die Feuerwehrleute mussten nach den Einsätzen ihren eigenen Keller leerpumpen. Aber es gibt nicht nur schlechte Nachrichten für die Einheit.

 Löscheinheitsführer Jochem Weinstock wünscht sich, dass die Uniformen bald nicht mehr im Gerätehaus hängen, sondern in den neuen Umkleiden.

Löscheinheitsführer Jochem Weinstock wünscht sich, dass die Uniformen bald nicht mehr im Gerätehaus hängen, sondern in den neuen Umkleiden.

Foto: Benjamin Westhoff

Als die Feuerwehrleute aus dem Einsatz kamen, merkten sie, dass etwas nicht stimmt. Mit ihren Kollegen hatten die Männer und Frauen der Löscheinheit Dransdorf gegen die Folgen des Regens am 14. Juli gekämpft. „Als wir hier auf den Hof gefahren waren, haben wir gesehen, dass das Licht am Haus nicht an war“, sagt Löscheinheitsführer Jochem Weinstock.

Neben der Wagenhalle an der Siemensstraße gibt es auch ein altes Haus, in dem sich Aufenthalts- und Schulungsräume befinden. Direkt dahinter verläuft der Dransdorfer Bach, der durch den Regen über die Ufer getreten war. Weinstock öffnete die Tür zur Unterkunft, dann die zum Keller. An den Wänden ist noch zu sehen, wie hoch das Wasser stand. „Ein paar Zentimeter höher und wir hätten es hier drin gehabt“, sagt er. Dadurch, dass das Wasser eindrang, fiel der Strom aus.

Nach dem Einsatz den eigenen Keller leergepumpt

Nachdem sie bei anderen Leuten die Keller leergepumpt hatten, mussten die Feuerwehrleute sich um ihren eigenen kümmern. „Auf so etwas kann man gut verzichten“, sagt Weinstock. Vor ein paar Tagen war der Elektriker da, jetzt gibt es wieder Strom. Die Heizung, die auch kaputtgegangen ist, ist allerdings noch nicht wieder repariert.

Nachdem sie in den ersten Tagen in Bonn im Einsatz waren, fuhren die Einsatzkräfte aus Dransdorf auch ins Ahrtal, um zu helfen. Die Zerstörung dort zu sehen, sei schlimm gewesen, sagt Weinstock. Es sei wichtig, diese Dinge nicht mit nach Hause zu nehmen. „Aber der Pastor hat immer ein offenes Ohr für uns“, sagt er und deutet auf die andere Straßenseite, wo sich die Kirche St. Antonius befindet. „Da können wir rund um die Uhr schellen.“

Weinstock zeigt an diesem Abend auch das Gerätehaus. Darin parken ein großes Löschfahrzeug und zwei kleinere Transporter. An der linken Seite stehen die Spinde der Feuerwehrleute, an den Türen hängen die Uniformen. Oben drauf liegen die Helme. Es gibt auch eine „Damenumkleide“, denn die Einheit hat zwei Frauen. Ihre Spinde sind durch vier Euro-Paletten von den übrigen abgetrennt.

Es gibt eine gute Nachricht

Aber es gibt eine gute Nachricht: Das soll sich aber bald ändern. Das Gerätehaus bekommt einen Anbau, mit Umkleiden für Männer und Frauen sowie Toiletten und Duschen – die haben die Feuerwehrleute bisher nicht. Der Anbau sei laut Weinstock auch aus einem anderen Grund wichtig. Es könne derzeit passieren, dass die Kollegen, die sich umziehen, denen in die Quere kommen, die schon zum Einsatz ausrücken. „Da muss man höllisch aufpassen“, sagt Weinstock.

Und noch einen Vorteil habe das ganze Vorhaben laut Weinstock: Die Uniformen würden zum Beispiel nicht mehr in der Halle hängen und durch Abgase der Autos kontaminiert werden. Es handle sich bei den Uniformen um Hightech, 1000 Euro koste eine und halte bis zu 600 Grad Celsius aus.

Die neuen Umkleiden sollen an das bestehende Gerätehaus angebaut werden. Links davon befindet sich momentan ein Stück Ascheplatz, das zum Gelände der Kettelerschule gehört. Der Anbau sei etwa fünf bis sieben Meter breit, schließe hinten mit dem Gerätehaus ab und sei vorne ein paar Meter länger, sagt Weinstock. „Eine Baugenehmigung haben wir schon seit 2019.“

Anbau kostet 675.000 Euro

Dazu teilt das Presseamt in einer E-Mail mit: „Aufgrund der Bearbeitung von anderen Bauprojekten mit noch höherer Priorität wurde zunächst an der Maßnahme „Anbau der Freiwilligen Feuer Dransdorf“ nicht weiter geplant. In 2021 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen.“ Der Baubeginn sei für Mai 2022 geplant, vorausgesetzt, dass für die Bauleistungen ausführende Firmen gefunden werden. Die Kosten sollen sich Stand jetzt auf 675.000 Euro belaufen.

Ein keiner Dämpfer für Weinstock. Der hatte gehofft, dass der Anbau vielleicht schon im Sommer 2022 fertig ist. Da macht die Stadt aber wenig Hoffnung. Das Presseamt schreibt: „Die Fertigstellung ist für Anfang 2023 geplant.“

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