Empfang im Rathaus Flammender Appell für das Fortbestehen Europas
DUISDORF · Hardtbergs Vize-Bezirksbürgermeister Christian Trützler empfing am Montag Schüler aus der Partnerstadt Villemomble, die zurzeit am Duisdorfer Helmholtz-Gymnasium zu Gast sind.
Der Schulbetrieb in Frankreich ist in mancher Hinsicht anders als der in Deutschland, hat Estelle festgestellt. „Wir sind 35 in meiner Klasse“, so die Austauschschülerin aus Villemomble, die gestern in Duisdorf ihren 16. Geburtstag feierte. „Hier sind es nur 16.“ Und das Niveaugefälle in einer Stufe sei in ihrer Heimat größer, weil es keine unterschiedlichen Schulformen wie Hauptschule und Gymnasium gebe. Ihr liege der deutsche Unterricht, sagte Estelle gestern beim Empfang im Rathaus Hardtberg.
20 Schüler des Lycée Georges Clemenceau in Villemomble und ebenso viele vom Duisdorfer Helmholtz-Gymnasium verbringen seit Freitag die Woche miteinander. Sie haben schon eine Schifffahrt auf dem Rhein mit Besuch des Drachenfelsens und eine Rallye durchs Haus der Geschichte gemacht, außerdem eine Stadtführung durch Bonn, es gab eine Party bei einer beteiligten Bonner Schülerin. „Das Beste bisher war der Besuch im Phantasialand“, sagte Ines (15), deren Familie Estelle beherbergt.
Die französischen Schüler nehmen in dieser Woche auch am Unterricht im Gymnasium teil. Außerdem steht eine Fotorallye durch Köln an, und die Gruppe besucht den Haribo-Fabrikverkauf. „Das hatten die Jugendlichen im letzten Jahr schmerzlich vermisst“, sagte Betreuerin Katja Falkenberg vom Helmholtz-Gymnasium. Deshalb habe man das wieder ins Programm aufgenommen und am Freitag, so Ines, drehe man einen Abschlussfilm, bevor die Besucher wieder fahren. Der Gegenbesuch in Villemomble, der Partnerschaftstadt des Hardtbergs bei Paris, ist für den 9. Mai geplant.
Im Rathaus trugen sich die Schüler ins Gästebuch des Stadtbezirks Hardtberg ein. Während der Begrüßung auf Französisch durch den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Christian Trützler nahmen sie auf den Sitzen Platz, auf denen sonst die Mitglieder der Hardtberger Bezirksvertretung sitzen.
Trützler appellierte an die Jugendlichen, dass sie immer offen und tolerant sein und denen kritisch gegenüberstehen sollten, „die Konzepte von gestern vertreten“. Damit meinte er europaskeptische Parteien, die immer mehr Zustimmung erfahren. Europa auflösen: „Das ist zu einfach“, so Trützler. „das kann keine Lösung sein für die Zukunft Europas und unserer Länder.“
