Kinder für den Lebensalltag stärken Förderverein lädt zum Spielefest nach Medinghoven ein

Medinghoven · Die Entwicklungsförderung von Kindern hat sich der Förderverein Psychomotorik Bonn zur Aufgabe gemacht. Wer die Vereinsarbeit kennenlernen will, hat am Sonntag beim Spielefest in Medinghoven dazu Gelegenheit.

 Durch Körpererfahrungen wird das Selbstbewusstsein von Kindern gestärkt.

Durch Körpererfahrungen wird das Selbstbewusstsein von Kindern gestärkt.

Foto: Hans Beins

Bewegungsmangel, Leistungsdruck und Lernschwierigkeiten haben besonders während der Corona-Pandemie negativ auf den Alltag und das Wohlbefinden von Kindern und Familien eingewirkt. Ein möglicher Therapieansatz nennt sich „Schule der Sinne“. Den Förderbedarf erkennen und die Mängel durch gezielte Übungen abfedern – dieses Angebot gibt es beim Förderverein für Psychomotorik Bonn. Seit 1985 bietet er flächendeckend in der Bundesstadt und weit darüber hinaus Übungsstunden und Schulungen an.

Wer sich beraten lassen oder einfach nur mal in die Welt der Psychomotorik reinschnuppern will, hat an diesem Sonntag von 14 bis 17 Uhr dazu ausführlich Gelegenheit. Auf dem Sportgelände des Förderzentrums E.J. Kiphard in Bonn-Medinghoven, René-Schickele-Straße 2-4, führt der Verein sein 28. Spielefest durch. Mitmachen darf jeder, der Eintritt ist kostenlos. An diesem Tag wird das Wiesengelände in eine große Spiel- und Bewegungslandschaft verwandelt.

Anbau an das Förderzentrum ist geplant

Weil die Therapieanfragen grundsätzlich zunehmen, trägt der Förderverein sich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema räumliche Erweiterung am Standort in Medinghoven. Architektenpläne existieren bereits, mit Politik und Verwaltung ist die Vereinsführung diesbezüglich im engen Austausch. „Wir warten auf die Umsetzung des Bauvorhabens, benötigen dazu aber die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Bonn“, erklärte Geschäftsführer Hans-Jürgen Beins im Gespräch mit dem GA.

Wunsch des Vereins ist ein Startschuss für die Erweiterung im Jahr 2023. Grund: Im nächsten Jahr würde der Namensgeber des Förderzentrums, Professor Ernst Jonny Kiphard, 100 Jahre alt. Der „Vater“ und Gründer der Psychomotorik in Deutschland hat zu Lebzeiten das Förderzentrum in Medinghoven als „deutschlandweite Modelleinrichtung“ bezeichnet.

Parallel zur Erweiterung will der Verein noch ein weiteres Standbein aufbauen: Psychomotorikkurse in der Natur. Gemeinsam mit der Stadt Bonn ist die Geschäftsführung des Fördervereins auf Suche nach einem geeigneten Standort im Stadtgebiet. „Da es unser Ziel ist, Kindern Bewegungsspaß mit Wirkung zu eröffnen, wären Kurse im Wald sicherlich förderlich“, sagte Beins.

Bonn ist „Hauptstadt der Psychomotorik“

In diesem Jahr feierte der Förderverein zwei kleine Jubiläen: 30 Jahre Förderzentrum in Medinghoven und 20 Jahre Beratungsstelle Bonn-Süd. Bei einem kleinen Empfang im Förderzentrum lobte Bonns Bürgermeisterin Melanie Grabowy (Bündnis 90/Die Grünen) die therapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: „Als Stadt Bonn können wir auf dieses Angebot und diese Einrichtung stolz sein. Wir werden uns für ihre Arbeit stark machen.“

Diese Worte hörte Vereinsvorstand Professor Michael Schepke gern: „Bonn ist sozusagen die Hauptstadt der Psychomotorik, und da ist es gut zu wissen, dass Politik und Verwaltung hinter unserer Arbeit stehen.“

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