Fotografien vom Brüser Berg Ein Hobby fernab vom Knipsen

Brüser Berg · Mitglieder der Fotogruppe P21 stellen im Nachbarschaftszentrum Brüser Berg erstmals die Ergebnisse ihrer Leidenschaft aus. Zu sehen ist weit mehr als das Geknipse von Hobbyfotografen.

 Links Silhouetten in ruhigen Farben, rechts knallbunte Spektralfarbenbilder, in der Mitte Eberhard Münchhoff, der die Fotogruppe P21 leitet.

Links Silhouetten in ruhigen Farben, rechts knallbunte Spektralfarbenbilder, in der Mitte Eberhard Münchhoff, der die Fotogruppe P21 leitet.

Foto: Stefan Knopp

Wenn man eine fotografierte Trompete auf drei Bilder verteilen will, kann man es sich leicht machen und die Gesamtaufnahme in drei Einzelbilder zerschneiden. Eberhard Münchhoff ist für sein Triptychon den komplizierteren Weg gegangen: Um eine möglichst hohe Auflösung zu bekommen, hat er das Instrument dreimal fotografiert, Mundstück, Rohr mit Ventilen, Trichter. Das Ergebnis sieht man aktuell im Nachbarschaftszentrum Brüser Berg (NBB) als Teil der ersten Ausstellung der Fotogruppe P21, die Münchhoff leitet.

Eine noch junge Gruppe

Die Gruppe wurde Anfang 2021 gegründet und besteht derzeit aus fünf Mitgliedern. Neben dem Leiter sind das Hobby-Fotografen, die an einem von Münchhoffs Kursen im NBB teilgenommen hatten. Sie wollten das Gelernte anwenden und schlossen sich zusammen. Schnell kam die Idee auf, Bilder zu bestimmten Themen aufzunehmen und eine Auswahl von allen Teilnehmern dann von Bekannten bewerten zu lassen. Der, der das Gewinnerfoto geschossen hatte, durfte das nächste Thema bestimmen. Und die „Jury-Leute“ schlugen schließlich vor, auch mal Werke auszustellen. Dafür stellte das NBB gern seine Ausstellungsbereiche und Bilderrahmen zur Verfügung, und so sieht man Fotos in den Gängen und Räumen.

Thematisch aufgeteilt

Sie sind thematisch aufgeteilt. Im Eingangsflur sieht man Beispielbilder aus den Wettbewerben in Schwarz--Weiß, darunter kunstvoll fotografierte Gebäude und die Wuppertaler Schwebebahn, aber auch Sektgläser, die Schatten werfen. In den Seminarräumen sieht man Bilder von Musikinstrumenten, darunter Nahaufnahmen von Geige oder Trommel, und ein langzeitbelichtetes Bild, für das Münchhoffs Sohn Richard mit leuchtenden Sticks im Dunkeln auf seinem Schlagzeug gespielt hat. Weiter hinten im Gang stehen sich ruhige, teils meditative Silhouetten- und knallbunte Spektralfarbenbilder an den Wänden gegenüber. Sie führen in den Meditationsraum, in dem man zum Thema Stille vor allem Landschafts- und Naturaufnahmen sieht.

Neben Münchhoff haben Ludwig Frings, Sascha Köhne und Peter Böing ausgestellt. Frings liebt es, seine Bilder nachzubearbeiten und eine „manipulierte Realität“ zu erschaffen. Auf Köhnes Bildern sieht man oft klare Formen, Linien und Strukturen, und für Böing ist Fotografie „eine Schule des Sehens“. Für Münchhoff steht das Technische im Vordergrund, das er auch in seinen Kursen vermittelt. Allen gemeinsam ist, dass sie das Fotografieren als Hobby verstehen, zugleich aber einen gewissen künstlerischen Anspruch haben.

Technisch und geheimnisvoll

Der Name der Gruppe klingt zugleich technisch und geheimnisvoll. „Die Abkürzung steht einfach für Photographie und das Jahr der Entstehung“, so Münchhoff. Die Ausstellung von P21 im NBB, Fahrenheitstraße 49, kann noch eine Weile besichtigt werden. Finnissage ist am Sonntag, 26. Juni ab 11 Uhr. Wer sich die Bilder anschauen möchte, sollte Kontakt mit der Einrichtung unter 0228/29 80 96 oder per E-Mail an nachbarschaftszentrum.brueserberg@dw-bonn.de aufnehmen. Für den 7. Juni ist ab 17 Uhr eine Führung angesetzt. Eine Anmeldung per Mail an muenchhoff@me.com wird empfohlen.

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