Kulturzentrum Hardtberg Fotokunst mit dem Makroobjektiv

HARDTBERG · Mike Flinzner zeigt im Kulturzentrum die Ausstellung "Stoned Art". Mineralien und Steine spielen dabei die Hauptrolle.

 Mit dem Makroobjektiv sucht Mike Flinzner in Steinen und Mineralien nach verborgenen Kunstwerken.

Mit dem Makroobjektiv sucht Mike Flinzner in Steinen und Mineralien nach verborgenen Kunstwerken.

Foto: Leif Kubik

Wenn Mike Flinzner den Finger auf den Auslöser legt, darf kein Lufthauch stören. Denn die Motive vor seiner Linse sind nur so groß wie ein Streichholzkopf - und werden bei der Aufnahme so stark vergrößert, dass jede Vibration des Bodens, jede andere Bewegung im Raum schon alles verwackeln würde. Mit seinem Projekt "Stoned Art" hat sich der Künstler voll und ganz der Makrofotografie verschrieben: "Mit einem speziellen Makroobjektiv suche ich in Steinen und Mineralien nach verborgenen Kunstwerken", erzählt er. Zu sehen sind die faszinierenden Arbeiten unter dem Titel "Stoned Art" im Kulturzentrum Hardtberg.

Im Kleinen verstecken sich häufig die größten Meisterwerke. Das hat der Grafikdesigner und Kinderfotograf, der familiär schon lange mit Steinen "vorbelastet" ist, nicht erst mit seinen Makrofotografien herausgefunden. Doch dass er in den Tiefen der Steine solche faszinierenden Gemälde finden würde, hat er sich vorher selber kaum vorstellen können: "Es ist wirklich unglaublich, was für tolle Meisterwerke sich in den meist Jahrmillionen alten Steinen verstecken", sagt Flinzner. Seine Aufgabe als Künstler sieht er darin, diese Meisterwerke zu entdecken und ihnen mit "dem entsprechenden Ausschnitt, der richtigen Perspektive und nicht zuletzt einem passenden Namen", den richtigen Rahmen zu geben. Dabei verzichtet Flinzner auf Manipulation. Über die "normale" fotografische Bildbearbeitung hinaus - Kontraste und Helligkeit beispielsweise - sind die Fotos gänzlich unverändert. "Mir ist es wichtig, die Natur so sprechen zu lassen, wie sie ist."

Das Ergebnis sind Bilder, die größtenteils aussehen, als wären sie von Pinselstrichen gezeichnet. "Auf meinen Ausstellungen fragen mich die Besucher häufig, wer das denn gemalt hat", sagt Flinzner und lacht. "Das ist immer ein besonders toller Moment, in dem ich merke, dass die Bilder genau die Wirkung erzielen, die ich beabsichtigt habe." Wer sich die Bilder außerhalb der Veranstaltungen im Kulturzentrum, Rochusstraße 276, in Ruhe anschauen möchte, hat dazu bei Sonderöffnungen am Sonntag, 2. und 30. August, jeweils von 15 bis 18 Uhr Gelegenheit.

Die Ausstellung "Stoned Art" ist bis 4. September zu sehen.

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