32. Derletalfest in Duisdorf Frisbees fliegen zielgenau

DUISDORF · Das wechselhafte Wetter hielt die Leute nicht davon ab, das 32. Derletalfest in Duisdorf zu besuchen. Vor allem die obere Talwiese war gut besucht. Zwischen den beiden Wiesen hatte das Technische Hilfswerk mehr Angebote als in früheren Jahren aufgebaut.

 Streifzug durch die Hits der 90er: Jenny Palm und Jürgen Hallfell von "Sidewalk" bringen Stimmung auf die untere Talwiese.

Streifzug durch die Hits der 90er: Jenny Palm und Jürgen Hallfell von "Sidewalk" bringen Stimmung auf die untere Talwiese.

Foto: Stefan Knopp

Die Musikgruppen, die nachmittags auf der „Bühne Blau“ des 32. Derletalfests spielten, hatten am Samstag einen undankbaren Job: Sie beschallten die untere Talwiese, auf der sich Besucher an den Ständen der Ortsvereine vor allem zum Essen aufhielten, hatten aber kein wirkliches Publikum. Nur wenige Menschen applaudierten zum Beispiel den Rheinlandfanfaren Bonn/Hersel. „Das Publikum fehlt“, merkte Lambert Berg vom Stiefelclub an.

Er war aber nicht auf der oberen Talwiese gewesen: Dort tummelten sich viele Kinder und Familien, warfen Frisbee-Scheiben in Körbe, hatten Spaß auf der Riesenrutsche, beim Ponyreiten, im Zelt der Circusschule Don Mehloni und an den Spieltischen. Auch das Programm auf der „Bühne Weiß“ lockte das Publikum an, ein Highlight war der Auftritt des Bläser-Ensembles „Druckluft“ mit ihren knallbunten Outfits.

„Wir haben lange zugeguckt bei den Tänzern und Trommlern“, sagte Wiebke Moll, deren Kinder mit anderen von der Kita Im Grünen Winkel zwei Bewegungslieder aufgeführt hatten. Die Lehrerin war zum ersten mal mit ihrer Familie auf dem Fest. „Es ist sehr schön, macht einen guten Eindruck.“

Zwischen den beiden Wiesen hatte das Technische Hilfswerk mehr Angebote als in früheren Jahren aufgebaut. Dort konnten Kinder Holzscheiben sägen und bearbeiten, daneben präsentierte die Jugend einige Übungen. Bei der Seilzugrettung, bei der eine Trage an einem Drahtseil hängend durch unwegsames Gelände gezogen werden kann, schauten Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand und Weinkönigin Constanze Zapp aufmerksam zu. Sie hatten vorher auf der Bühne Blau die Veranstaltung eröffnet.

Einige Vereine waren zum ersten Mal beim Fest vertreten, darunter auch „Adelante“. Siandhara Steinhoff und Coreina Wild vom Verein, der Menschen mit traumatischen Erfahrungen unterstützt. Sie hatten einigen Zulauf. „Wir hatten schon mehrere Menschen, die auch bekundet haben, dass sie zur Beratung kommen wollen.“

Diese Leute hätten oft in ihrer Kindheit Missbrauch oder den Verlust von Angehörigen erlebt oder eine Krebsdiagnose erhalten. Adelante bietet offene Beratungszeiten, Selbsterfahrungsgruppen, Fortbildungen und mehr in der Rochusstraße 110 über dem Discounter, wo der Verein seit 2011 ansässig ist.

Das wechselhafte Wetter hielt die Leute nicht davon ab, das Fest zu besuchen. „Die sind froh, dass sie mal rauskommen“, sagte Wolfgang Esser. Für Brunhild Jürgensmeier, Birgit Ast und Frank Buchbender ist das Fest ein wichtiger Bestandteil für den Ort und ihr Besuch deshalb eine Selbstverständlichkeit: „Wir kommen jedes Mal her.“ Vor allem, um die Vereine zu unterstützen. „Was ist denn ein Dorf ohne Vereinsleben?“, meinte Buchbender.

Abends heizten die „DiscoRockerz“ der Coverband „Sidewalk“ die Stimmung für die anschließende Liveübertragung des Fußball-EM-Viertelfinalspiels Deutschland gegen Italien an. Ein kurzer heftiger Regenguss konnte die Duisdorfer nicht vertreiben, die bis kurz vor Mitternacht ausharrten und Jonas Hectors Sieg-Elfmeter bejubelten.

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