Familienzentrum der Johanniskirche Eltern und Kinder bastelt Weihnachtsgeschenke in letzter Minute

Duisdorf · Im Familienzentrum der Johanniskirche basteln Eltern und Kinder jedes Jahr Weihnachtsgeschenke in letzter Minute. Der Geheimtipp ist viel Glitzer. Und natürlich eine Portion Kreativität.

 Mit Hilfe von Nikita ist Johannes (2) schnell am Ziel. Während Opa Helmut und Schwester Sophie im Hintergrund noch basteln.

Mit Hilfe von Nikita ist Johannes (2) schnell am Ziel. Während Opa Helmut und Schwester Sophie im Hintergrund noch basteln.

Foto: Stefan Hermes

„Ich mags gerne kitschig“, sagt Heidrun Paisdzior lachend. Sie leitet in der Johanniskirchengemeinde die Vorkindergartengruppe „Joki-Mäuse“ und begrüßte am Freitagmorgen singend etwa zehn Mütter und Großväter, die sich mit ihren Kleinkindern oder Enkeln bei der regelmäßig stattfindenden Eltern-Kind-Spielgruppe im Gemeindehaus trafen.

Nachdem sich – mit fröhlicher Gitarrenbegleitung von Paisdzior – alle Bastelfreudigen mehr oder weniger singend vorgestellt hatten, stimmte die Erzieherin ein „Lasst uns froh und munter sein“ an. Dass der Liedtext mit seinem Inhalt auf den bereits vergangenen Nikolaustag verweist, nahm Paisdzior zum Anlass, zu erklären, dass Kleinkinder meist erst nach dem Ereignis einen Bezug dazu entwickeln. „Es geht bei mir bis in den Januar hinein, dass ich mit den Kindern das Weihnachtsfest noch einmal durchspiele und bespreche“, erklärte sie. Vielen der Kleinsten sei erst danach bewusst, über was man singe oder spreche.

Alternatives Bastelprogramm für die Kleinsten

Ganz anders schien es sich jedoch mit der Vorfreude auf kommende Geschenke zu verhalten. Da fiebert auch schon manches Kleinkind mit vollstem Verständnis dem Heiligabend entgegen. Damit die meist zwischen ein und drei Jahre alten Kinder die Familienmitglieder oder Verwandten und Freunde vorbildhaft nachhaltig mit Selbstgemachtem überraschen können, hatte Paisdzior Bastelarbeiten ausgesucht, mit denen sich bereits die Kleinsten beschäftigen konnten.

Wo es doch noch nicht ganz so einfach von der Hand ging, stand auch Praktikanten Nikita (20) hilfreich zur Seite. Die aus Kapstadt kommende Südafrikanerin haben schon viele der Joki-Kinder in ihr Herz geschlossen. Nach einem Jahr als Au-pair bei einer Dransdorfer Familie absolviert sie zurzeit ein Praktisches Jahr im Joki-Familienhaus und hofft darauf, in Berlin Kinderpsychologie studieren zu können. „Es ist hier alles so viel einfacher als in Kapstadt“, erzählte sie. Dort fand sie nach der Schule nicht die Möglichkeit, ihrem Berufswunsch nachzugehen.

Weihnachtsschmuck zu basteln, will gelernt sein

Jetzt zeigt Nikita dem zweijährigen Johannes, der mit Opa Helmut Bauer und Schwester Sophie (5) zum Joki-Basteln gekommen ist, wie einfach es sein kann, aus einer zum Stern beschnittenen Pappe mit darauf gekritzelten Klebstoffspuren und eingestreutem Glitzer einen Weihnachtssstern zu zaubern, der vielleicht über viele Jahre zur Freude der Eltern den Weihnachtsbaum schmücken und an die frühen kreativen Ambitionen der Geschwister erinnern wird. Fast genauso einfach zeigte es sich, ein weihnachtliches Windlicht aus einem Marmeladenglas herzustellen: Mit buntem Transparentpapier umwickelt und glänzenden Sternen beklebt, kam auch der fünfzehn Monate alte Johannes – dank Unterstützung seiner Mutter Nicole Volz – schnell zum geglückten Ergebnis. Heidrun Paisdzior griff nur noch korrigierend ein, um das überstehende Papier noch ein wenig einzukürzen, damit es nicht durch die Kerze entflammt werden kann.

Ebenso einfach und schnell war die Weihnachtskugel von Franco (3) gebastelt. Mit sanfter Unterstützung seiner Mutter Criz Castillo beklebte er eine Styroporkugel mit buntem Papier und goldenen Sternen. Wer es schon konnte, erhielt von Heidrun Paisdzior auch alle Zutaten, um die Kugeln mittels Serviettentechnik zu bekleben. Doch das sei eigentlich eine Arbeit für ältere Kinder, so Paisdzior.

Ein nahezu perfekter weißer Weihnachtsstern ließ sich nach Anleitung der Bastelexpertin ebenfalls in kürzester Zeit aus simplen Frühstücksbeuteln herstellen. „Die scheinen allerdings wegen der Sterne bei allen Discountern ausverkauft zu sein. Mit etwas Glück bekommt man sie noch in Drogeriemärkten“, war ihr Tipp. Man braucht neun Papiertüten, die an ihrem offenen Ende zu einer Spitze geschnitten und dann mit einer Klebstoffspur in der senkrechten Mitte und am Bodenrand versehen werden (siehe Foto). Alle Tüten werden sodann aufeinander gelegt und miteinander verklebt. Zum Schluss werden Anfangs- und Endtüte durch ein fächerförmiges Auffalten aneinandergeklebt, wodurch ein fächerförmiger weißer Stern entsteht.

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