Telekom Dome Gastronomie-Bereich in der Rotunde wird ausgebaut

BRÜSER BERG · Ende September soll der Gastronomie-Bereich in der Rotunde mit ihrem großartigen Blick auf Bonn fertig sein. Im Telekom Dome gehen die Handwerker seit Wochen wieder ein und aus - vier Jahre nach der Inbetriebnahme anlässlich der Playoff-Finals 2008 gegen ALBA Berlin.

 Bauteil am Haken: Der Rotunde des Telekom Domes wird zurzeit für Gastronomie ausgebaut. Die Baskets investieren rund 800.000 Euro.

Bauteil am Haken: Der Rotunde des Telekom Domes wird zurzeit für Gastronomie ausgebaut. Die Baskets investieren rund 800.000 Euro.

Seitdem war im Gastronomie-Bereich der Rotunde wenig passiert. "Weil die Baskets kein Geld für den Ausbau hatten", erläutert deren Pressesprecher Michael Mager. Da die Stadt keine Dauergenehmigung für nicht-sportliche Veranstaltungen erteilen konnte oder wollte, erfüllte sich die Hoffnung nicht, dass eine Brauerei mitfinanziert.

Nun aber wird eine Fläche von rund 800 Quadratmetern ausgebaut, Kostenpunkt: 800.000 Euro. Bis zum Maritim-Cup in der kommenden Woche soll alles fertig sein, und dann ist ab der neuen Saison der Verkauf von VIP-Karten nicht mehr limitiert. "Wir haben dann Platz für mehr als 400 Personen", berichtet Mager. Wo kommt das Geld jetzt her? Mager: "Rund die Hälfte ist kreditfinanziert, und dann hatten wir aus unserem ursprünglichen Baukredit noch eine größere Summe übrig."

Das aber bedeutet, dass die Baskets bei dem in Eigenregie umgesetzten 17-Millionen-Euro-Hallenprojekt die projektierten Baukosten nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten hätten. "Das stimmt", bestätigt Mager, "aber wir haben damals auch auf jeden Euro auf der Baustelle geachtet."

Das größte Problem beim Ausbau der Rotunde stellte laut Mager die Lüftung dar, genauer gesagt, das Gewicht von deren Aggregaten. Architekt Jan van Dorp, nach dessen Plänen auch der Telekom Dome errichtet wurde, erläutert: "Das gesamte notwendige Luftvolumen musste portioniert werden, um die Geräte auf dem Dach so zu verteilen, dass man sich im Rahmen der Statik bewegt und die Tragfähigkeit des Daches nicht überbelastet." Das ist laut Mager auch dem damaligen "schmalen Baubudget geschuldet. Ein robusteres Dach hätte auch ein ordentliches Sümmchen mehr gekostet".

Mit dem Ausbau der Rotunde, die einen großartigen Blick auf Bonn und bis nach Köln bietet, verfügen die Baskets über ausreichend Platz für Mitgliederversammlungen, Tagungen und ihre Bundesliga-Heimspiele. "Auch für die Liga ist das für ihre Schiedsrichter-Fortbildungen interessant", sagt Mager, "denn bei uns kann man die Theorie mit der Praxis wenige Meter weiter in der Haupthalle verbinden."

Außerdem, so der Plan, sollen die Räume auch tageweise vermietet werden und Erlöse einspielen. Da die nationalen und internationalen Heimspiele der Baskets "eindeutig Vorfahrt haben", zeichne sich ab, dass eine Tagesgastronomie "erst einmal nicht weiterverfolgt wird. Das ist wirtschaftlich nicht attraktiv, aber vor allem brächte es nur Ärger mit einem Pächter bei Heimspielen, der dann keinen Umsatz machen könnte", erklärt Mager.

Der Telekom Dome für 6000 Zuschauer ist die bundesweit erste Halle dieser Dimension in Clubhand. Die Baskets sind Investor, Betreiber und Hauptnutzer zugleich. Die Stadt wollte damals nicht mitbeteiligt sein und gab einen Zuschuss von drei Millionen Euro. Von diesem Geld kauften die Baskets das Grundstück für rund 1,2 Millionen und errichteten ein Ausbildungszentrum als Dreifach-Halle für den umfangreichen Kinder- und Jugendbetrieb. Der Verein Telekom Baskets Bonn ist inzwischen der achtgrößte Basketballverein Deutschlands.

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