Schlechte Straßen in Bonn Gefährliche Schlaglochpiste

Ippendorf · Radfahrer müssen bei der Talfahrt auf der Ippendorfer Allee auf der Hut sein. Die Stadt Bonn will erst 2017 eine neue Fahrbahndecke auftragen.

 Der Radfahrer hält sich vom rechten Fahrbahnrand der Ippendorfer Allee fern, weil viele Flicken und ein Längsriss für sie gefährlich sind.

Der Radfahrer hält sich vom rechten Fahrbahnrand der Ippendorfer Allee fern, weil viele Flicken und ein Längsriss für sie gefährlich sind.

Foto: Max Malsch

Sich die Ippendorfer Allee hochzuquälen, ist nicht für jeden Radfahrer ein Vergnügen. Doch die Belohnung für die Plackerei folgt ja, wenn es wieder runtergeht. Mal sehen, was der Tacho so hergibt. Doch Obacht: Gerade auf zwei Rädern in Richtung Poppelsdorf mal ohne Treten zu radeln, kann ganz schön gefährlich werden – auch wenn das Tempolimit 50 nicht überschritten wird.

Schuld ist der schlechte Zustand der Straße, eine Schlaglochpiste. Guido Schiffer aus Ippendorf kann ein Lied davon singen: „Ich fahre jeden Tag mit meinem Motorrad runter nach Endenich“, sagt er. Oben am Stationsweg gehe es los, bis zum Verteilerkreis Im Wingert gebe es Hubbel und Löcher. Es werde zwar geflickt, aber so schlecht, dass mehrere Füllschichten übereinanderlägen. In der Tat sind diese Stellen nicht gerade glatt und eben. „Busse rasseln und scheppern da runter“, sagt Schiffer. Man solle die Verwaltungsspitze mal einsteigen lassen und „zehnmal rauf- und runterschicken“, macht er seinem Ärger Luft.

Längsriss kann wie Schienen zum Verhängnis werden

„Am Rand zu fahren, ist für Radler praktisch unmöglich, die müssen in die Mitte“, sagt Schiffer. Besonders gefährlich ist auch ein mehrere Hundert Meter langer Risse, der sich am rechten Fahrbahnrand den Hang hinunterzieht. Der kann dem Zweiradfahrer wie eine Straßenbahnschiene schnell zum Verhängnis werden. Der Ippendorfer weist auf den Unfall vom 24. Juni hin, als sich ein 56-jähriger Radfaher wie berichtet nach einem Sturz bei der Talfahrt schwere Kopfverletzungen zugezogen hatte. „Ich kann mir gut vorstellen, dass er den Lenker verrissen hat, weil er in ein Schlagloch gekommen ist“, sagt Schiffer.

Kurz danach wurde auf der Allee wieder ausgebessert, was nach Angaben der Stadt aber nichts mit dem Unfall zu tun hatte. „Die Straße wird, wie auch das übrige Straßennetz, regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit überprüft und im Anschluss nach Erfordernis ausgebessert. Durch diese Kontrollen wird die Verkehrssicherheit gewährleistet“, teilt Vizestadtsprecher Marc Hoffmann mit. Die Schäden auf der Ippendorfer Allee kenne man.

Dass der Sturz etwas mit dem Belag zu tun hat, ist der Verwaltung nicht bekannt. Denn sobald die Polizei solche Zusammenhänge vermute oder feststelle, „wird üblicherweise eine Stellungnahme beim Tiefbauamt eingefordert“, sagt Hoffmann. „Einen solchen Vorgang gab es bisher nicht.“

Damit Zweiradfahrer nicht zu schnell ins Tal sausen, will die Stadt nun prüfen, ob sie ein Hinweisschild „Schlechter Fahrbahnzustand“ aufstelle. So eines gibt es bereits an der Meckenheimer Allee, wo die Wurzeln der alten Bäume den Asphalt aufbrechen. Über eine Sanierung dort werde nachgedacht. Der lange Riss ist übrigens ein Längsaufbruch einer Versorgungsleitung.

Eine Baustelle wird es demnächst auch noch geben, wenn der marode Kanal saniert wird. Laut Hoffmann geht das aber im sogenannten Inliner-Verfahren, ohne dass die Straße dafür aufgebrochen werden muss. Danach – 2017 – soll dann eine neue Fahrbahndecke aufgetragen werden. Bis dahin müssten alle Verkehrsteilnehmer noch mit dem Flickwerk leben.

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