Informationschaos Gesperrter Bahnübergang sorgt für lange Gesichter
DUISDORF · Der seit Montag gesperrte Bahnübergang am Weck-Werk hat die Autofahrer kalt erwischt, vor allem die Dauer der Sperrung von fünf Wochen (bis 19. Dezember) kam für einige überraschend. Nun geht es um das Informationschaos im Vorfeld.
Während die Bahn auf eine Pressemitteilung vom 12. November verwies, teilte die Stadt mit, die Sperrung sei am 5. November erstmals mit ihr thematisiert worden. Und, so Tiefbauamtsleiter Peter Esch, man habe die Forderung abgelehnt, weil keine Hintergrundinformationen vor lagen. Dessen ungeachtet sei die Bahn am 7. November in die Öffentlichkeit gegangen. "Wie üblich, ist kein Bauleiter oder sonst eine Stelle benannt, bei der Betroffene oder Bürger nachfragen könnten", so Esch. "Mittlerweile mussten wir der Sperrung des Bahnübergangs - weil grundsätzlich genehmigungsfähig - zustimmen."
Dass SPD-Ratsfrau Gabi Mayer am Montagabend per Pressemitteilung die Sperrung kritisierte, bringt ihren CDU-Kollegen Oliver Kraus aus Alfter gegen sie auf. Er sprach von Populismus und merkte an, der Stadt Bonn sei lange bekannt, dass ab 14. Dezember der zweigleisige Betrieb auf der RB 23 zwischen Duisdorf und Witterschlick starten wird. "Und dass dafür der Bahnübergang Weck-Werk technisch umgerüstet werden muss." In Fachkreisen und bei der Stadt Bonn sei ferner bekannt, dass der Umbau nur mit einer Vollsperrung geschehen könne und bis zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember abgeschlossen sein müsse. Und über die Sperrung des Bahnübergangs habe er Mayer persönlich per Mail informiert, was diese bestätigte: "Ich habe vorige Woche Donnerstag aus dieser Mail davon erfahren."
Grünen-Ratsherr Rolf Beu bringt sogar die seit Jahren überlegte Schließung dieses Bahnübergangs in den Zusammenhang. "Wer sich öffentlich und direkt bei der Bahn darüber beschwert, dass der Bahnübergang kurzfristig geschlossen wurde, der soll sich auch nicht wundern, wenn die Diskussion über die Komplettschließung dieses Bahnübergangs von der DB wieder aufs Tapet gebracht wird." Manchmal solle man besser ruhig sein.
Für Mayer ist das weit hergeholt, sagte sie: "Das ist doch Unsinn, dass die Bahn den Übergang deshalb sofort schließt. Das Planfeststellungsverfahren läuft ohnehin weiter. In der Kritik an der Informationspolitik hat sie übrigens Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand an ihrer Seite: "Die Kurzfristigkeit der Infos fand ich auch nicht gut, denn die Umleitungen auch für Busse mussten ja noch koordiniert werden, sagte sie.