Informationstag an der Musikschule Gitarre, Geige und Klavier sind Dauerbrenner
Dransdorf · Während des Informationstages an der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule konnten Nachwuchsmusiker eine Tour durch die Welt der verschiedenen Musikinstrumente machen. Zu entdecken gab es vieles.
Der vierjährige Tobias war ganz schön geschafft am Ende seiner Tour durch die Welt der verschiedenen Musikinstrumente. Er hatte einiges ausprobiert: Gitarre, Geige und Klavier; hatte Blasinstrumente gehört und, und, und. Die Geige gefiel ihm. Kein Wunder: „Sein Opa hat eine Geige an der Wand hängen“, erklärte Vater Andreas Eismann. Sie hätten zu Hause viele Instrumente. „Wenn man das fördern kann, warum nicht?“ Aber für Tobias sei es vielleicht noch etwas zu früh.
Um eine Neigung zu erkennen, dafür eignet sich ein Informationstag, wie er am Samstag im Dransdorfer Standort der städtischen Ludwig-van-Beethoven-Musikschule durchgeführt wurde. In der ehemaligen Burg durften die Kinder Instrumente ausprobieren. Aber nicht alle: Die Blasinstrumente durften zwar angeschaut und angefasst, aber nicht gespielt werden. In Coronazeiten war das den Veranstaltern zu gefährlich. Stattdessen wurden sie in kleinen Konzerteinlagen vorgeführt.
Einfach mal machen lassen und gucken
Die Querflöte präsentierten Klara (10) und Marlene (15). Klara spielt dieses Instrument seit dreieinhalb Jahren: „Mein Onkel hat Querflöte gespielt und ich habe es auch im Fernsehen gesehen. Ich fand das cool und wollte das auch“. Marlene hatte mit Flöte angefangen und wollte dabei bleiben: „Es klingt so schön“. Seit viereinhalb Jahren nimmt sie Unterricht und kann dieses Instrument nur empfehlen. „Es ist nicht so schwierig zu spielen, man kann es schneller lernen als die Geige“, davon ist sie überzeugt. Sie spiele gerne alleine oder in Duetts.
Im Gitarrenraum lernten die Kinder, wie man grundsätzlich das Instrument hält und ihm Klänge entlockt. Lehrer Ralph Beerkircher erklärte, dass Linkshänder nicht zwangsläufig auch die Gitarre anders halten als Rechtshänder: einfach mal machen lassen und gucken, wie es am besten passt. Man konnte auch das Klavier testen, sich die Oboe erklären lassen und mehr. Die Musiklehrer hatten die ganze Zeit über viel zu tun, denn nach der Pandemie-Pause war das Interesse groß. Vor allem viele Familien mit kleinen Kindern waren gekommen.
Kurse für Kinder ab anderthalb Jahren
Kein Problem: Es wird eine Früherziehung ab vier Jahren angeboten, außerdem Eltern-Kind-Kurse ab zweieinhalb Jahren, Leiterin Liane Pleuser kündigte an, dass es nach den Sommerferien auch etwas für Kinder ab anderthalb Jahren geben soll. Da geht es natürlich um Orientierung: Mag das Kind den Klang eines Instruments, kommt es mit der Körperhaltung zurecht, die es erfordert. „Das ist bei Kindern auch eine intuitive Bauchentscheidung“, sagte die stellvertretende Leiterin der Dransdorfer Musikschule, Annekatrin Sonn. Nicht jedes Instrument sei für alle Altersgruppen geeignet. Beerkircher etwa bietet seinen Gitarrenunterricht für Kinder ab sechs Jahren an.
Gitarre, Klavier und Violine seien immer viel nachgefragt, sagte Pleuser, Trompete und Saxophon auch, andere Blasinstrumente nicht in dem Maß. Ihr ist es wichtig, eine Begabung zu fördern, wenn man sie erkennt. Deshalb sollte man früh anfangen. „Die Kinder profitieren davon auf ganz vielfältige Weise“, so Sonn. „Es macht Freude, etwas zu lernen und den Fortschritt zu beobachten.“ Im Ensemble lerne man das Zusammenspiel mit anderen. „Und man lernt, dranzubleiben.“