Band der sonderpädagogischen Königin-Juliana-Schule Großer Auftritt der "Kronjuwelen"

MEDINGHOVEN · Die Schule trägt den Namen einer Hoheit und die Burg Medinghoven thront in Sichtweite - da ist es höchst passend, dass die Schulband der Königin-Juliana-Schule "Kronjuwelen" heißt. Jetzt traten sie vor vollem Haus auf, als sie beim Abschlussfest der Projektwoche "Leben in bunter Vielfalt" zwei Songs darboten.

 Die "Kronjuwelen" in Aktion: Zum Abschluss der Projektwoche spielen sie "Ein Hoch auf uns".

Die "Kronjuwelen" in Aktion: Zum Abschluss der Projektwoche spielen sie "Ein Hoch auf uns".

Foto: roland Kohls

Alle Blicke waren auf die Bühne gerichtet, wo die Teenager singend und schlagzeugspielend, mit E-Bass, Regenmacher und Kazoos ausgestattet ihre Versionen von "Ein Hoch auf uns" und "Applaus Applaus" vortrugen. Den gab es kräftig, denn alle Eltern und Besucher wussten, dass so ein Auftritt für die "Kö-Ju"-Schüler, die sonderpädagogische Förderung im Bereich ihrer geistigen Entwicklung benötigen, viele Herausforderungen birgt: Sich auf die erhöhte Bühne zu wagen, die langen Liedtexte auswendig zu lernen, immer im selben Rhythmus und an der Melodie zu bleiben. Schlagzeuger Lukas ist mit den Jahren cool geworden.

Der 18-jährige, dessen lockiger Zopf unter der roten Band-Kappe steckte, hatte kaum noch Lampenfieber. Die wöchentlichen Proben machen ihm großen Spaß. "Ich bin sehr musikalisch und ich mag es einfach, mit den anderen zu singen und neue Songs auszuwählen."

Musiklehrerin und Band-Mitbegründerin Nele Katenbrink musste bei seinen Worten lächeln. Denn die Lieblingsstücke des leidenschaftlichen Hardrock-Fans haben es noch nicht ins Repertoire geschafft. "Wir brauchen nette, leichte Arrangements und müssen gut überlegen, wie wir die, die keinen Rhythmus halten können, einbinden. Für all jene, die Fähigkeiten mitbringen, findet man 1000 Einsatzmöglichkeiten."

So wie für Tulay. "Ich singe schon, seit ich klein bin - aber früher immer nur zu Hause", erzählte die sportliche 16-Jährige mit der dunklen Mähne. "Wenn ich Stress habe und ich singe, dann geht es mir besser." Lukas Mutter Christiane Harms beobachtet mit Freude, wie sehr es das Selbstbewusstsein ihres Sohnes unterstützt, Bandmitglied zu sein: "Er ist stolz, wenn er hinter dem Schlagzeug sitzen kann. Und der Zuspruch des Publikums stärkt ihn unheimlich."

Seit acht Jahren gibt es die "Kronjuwelen" in wechselnden Besetzungen. Dreimal pro Jahr münden ihre Proben in einen richtigen Auftritt, etwa beim Karneval, bei Schulfesten und den Entlassungsfeiern, wie demnächst wieder am 17. Juni. Anfragen zu Anlässen außerhalb der Schule gab es bisher noch keine. "Das wäre auch mit ziemlich viel Aufwand verbunden", überlegte Katenbrink. "Aber, ja - ich denke, unsere 'Kronjuwelen' fänden das schön."

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