Grundschule in Medinghoven nimmt an Wettbewerb teil Grundschüler planen Experimente fürs All

Hardtberg · Die Gemeinschaftsgrundschule Medinghoven steht in der Finalrunde des bundesweiten MINT-Wettbewerbs „Code4Space“. Eine Gruppe der Klasse 4b überlegte sich Experimente für die kommende Weltraummission einer deutschen Astronautin.

 Die fünf Finalteilnehmer der Gemeinschaftsgrundschule Medinghoven stellen während der Videokonferenz ihre Ergebnisse vor.

Die fünf Finalteilnehmer der Gemeinschaftsgrundschule Medinghoven stellen während der Videokonferenz ihre Ergebnisse vor.

Foto: privat

Im Finale des Wettbewerbs „Code4Space“ nahmen die fünf Medinghovener Viertklässler kein Blatt vor den Mund. „Seit ich Calliope kenne, sind wir verrückt nach Programmieren“, vermeldeten Bilal und Vida bei der entscheidenden Videokonferenz des von der Fraunhofer-Initiative „Roberta® – Lernen mit Robotern“ und der „Stiftung erste deutsche Astronautin“ veranstalteten Wettbewerbs. In Deutschland und der Schweiz hatten Grundschüler monatelang mit „Calliope“-Microcontrollern ihren Beitrag für die kommende Weltraummission einer deutschen Astronautin zu programmieren versucht. Das beste Schülerexperiment soll demnächst auf der Internationalen Raumstation ISS ausgeführt werden. Die Medinghovener hatten sich sogar unter die letzten Drei qualifiziert. „Als ich das gehört habe, bin ich total ausgeflippt“, erinnerte sich Narvin nun in der Videokonferenz. Und Rama und Kirill wünschten sich inständig, „dass wir als Team gewinnen.“

Denn die Abordnung der Klasse 4b war bei diesem Wettbewerb, der fit in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik machen soll, bewusst in der Tradition der legendären französischen Musketiere angetreten. Und zwar mit dem Wahlspruch: „Alle für Fünf und Fünf für alle“. Sie hätten sich die zwei Konferenzstunden lang hoch konzentriert präsentiert, freuten sich Klassenlehrerin Rabea Böhm und die stellvertretende Schulleiterin Elke Buttgereit hernach über ihre Schützlinge. Deren Eltern stammen aus dem Irak, Kroatien, Syrien und Russland. Als Bönnsche Kinder hatten die Fünf das Gerät „Calli“ zu Beginn Ludwig van Beethovens Europahymne „Ode an die Freude“ anspielen lassen. „Wir wollen damit ein Stück unserer Stadt mit ins Weltall schicken“, erläuterte Rama. Und reagierte dann auch souverän, als die erste technische Panne auftrat: Sie erklärte einfach, wie das nun hätte klappen sollen.

Körperliche Fitness der Astronautin messen

Kirill zeigte, wie die geistige und körperliche Fitness der Astronautin an Bord zu messen und zu vergleichen sei: „Calli“ sollte auf dem Laufband als Speicher auf dem Schuh befestigt werden. Bilal schloss ein Reaktionsspiel im All an. „So wollen wir sehen, ob die Astronautin durch den Sport fitter im Kopf wird.“ Und Vida und Narvin kündigten an, dass, während die AstronautIn oben auf der ISS dieses Training mache, sie es gleichzeitig in Medinghoven durchführen wollten. „Damit wollen wir sehen, ob das Training auf der Erde genauso wirkt wie auf der ISS“, schlossen die beiden messerscharf.

Währenddessen fieberten die anderen Viertklässler im Werkraum auf einem großen Bildschirm mit entsprechendem Abstand tüchtig mit. Das Bonner Sozialamt und die Telekom hatten dafür das Konferenzsystem finanziert. Auf das Ergebnis mussten alle jedoch noch warten: Die Gewinner sollen nun am Mittwoch, 21. April, dem „Girls Day“, bekannt gegeben werden. „Wir haben aber gezeigt, dass selbst unter schwierigen Rahmenbedingungen Großes möglich ist“, erklärte Böhm zufrieden. Und Buttgereit fügte lächelnd hinzu: „Vielleicht wird aus einem Medinghovener Kind einmal die erste Frau oder der erste Mann auf dem Mars.“

Weitere Information gibt es im Internet: code4space.org/

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