Über die Frage, was schön ist, dürften Investoren und Politiker unterschiedlicher Ansicht sein – Wohnungsnot hin oder her. Die einen bauen, und die anderen müssen damit leben. Die Verwaltung hat die Vermittlerrolle, dass am Ende ein für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis herauskommt. Die Rede ist nicht von irgendeinem Grundstück. Es geht um ein Herzstück im Duisdorfer Zentrum, das Gelände der ehemaligen Schamotte-Fabrik. Daher ist es richtig, dass immerhin acht Architektenbüros sich Gedanken dazu machen sollen. Keinesfalls aber darf das große, innerstädtische Areal wie ein Monolith entwickelt werden. Da legen Hardtberger Politiker den Finger auf die richtige Stelle. Eine weiträumigere Rahmenplanung ist dringend notwendig - jetzt. Sonst bleibt die Duisdorfer Mitte disparates Stückwerk. In den Blick genommen werden muss zumindest der Bereich Im Burgacker, die Anbindung zur Fußgängerzone Rochusstraße und die Hauptverkehrsstraße Am Burgweiher. Sonst können sich die Geschäftsleute in der Fußgängerzone noch so sehr abmühen, die Nachbarschaft zum Hinterhof und Dreckecken zieht das gesamte Zentrum herunter. Wie stünde Duisdorf heute da, wenn die Pläne für das Burgweiher-Carré und die Umgestaltung der B56 damals umgesetzt worden wären? Sie verschwanden in der Schublade. In der Sache ist das sehr ärgerlich, aber im Nachhinein vielleicht sogar gut, denn jetzt können sich neue Perspektiven und Zusammenhänge ergeben. Vorausgesetzt, die Verwaltung packt das Thema endlich an, mit genügend Personal und mit dem Ziel, es auch zu Ende zu bringen. Sie könnte mit frischen Ideen überraschen. Mit dem integrierten Handlungskonzept für den Hardtberg, das schon eine Weile auf sich warten lässt, mit dem Zentrenmanagement, das jetzt an den Start geht, könnte eine Dynamik entstehen, die Hardtberg in den Aufwind bringt.