Heizung ist defekt Das sind die Reaktionen auf die Schließung des Hardtbergbads

Duisdorf · Das Hardtbergbad bleibt wegen einer defekten Heizung eine Woche lang geschlossen. Hier zeigt sich wieder mal, wie marode die Bonner Bäder sind. Das sagen Schulen, Vereine und die Politik zur derzeitigen Situation.

 Das Hardtbergbad bleibt bis Ende der Woche geschlossen.

Das Hardtbergbad bleibt bis Ende der Woche geschlossen.

Foto: nicolas ottersbach/Nicolas Ottersbach

Es gibt wieder schlechte Nachrichten aus den Bonner Schwimmbädern: Das Hardtbergbad kann bis zum Ende der Woche nicht mehr öffnen. Am Dienstag teilte das Presseamt mit, der Grund sei ein Rohrbruch in der Heizungsanlage, durch den Wasser in den Hauptstromverteiler lief. Laut Stadt haben die Reparaturen bereits am Montag begonnen und sollen bis Freitag beendet sein. Von der vorübergehenden Schließung sind auch Schulen und Vereine betroffen.

Beim SC Hardtberg nimmt man die Nachricht, wie es scheint, mit einer gewissen Resignation hin. Fast jeden Tag der Woche sind die Schwimmer im Bad. Die derzeitige Situation hält der Vorsitzende des Vereins, Dirk Wippern, für wenig erfreulich. „Aber wir wissen alle um den Zustand der Bäder. Wir sind immer froh, wenn wir sie überhaupt nutzen können.“ Es sei erstaunlich, wie lange es schon mehr oder weniger gut gehe.

Dass die Bonner Bäder sich in einem desolaten Zustand befinden, hat in Wipperns Augen mit Versäumnissen in den letzten 20 bis 30 Jahren zu tun. In der Vergangenheit hatte er von einer „Trümmerlandschaft“ gesprochen. Er bezweifelt, dass es ein Konzept gibt, um die Bäder auf einen vernünftigen Stand zu bringen.

Neben dem Hardtbergbad ist derzeit das Lehrschwimmbecken des Frankenbades nicht nutzbar, weil wegen eines Rohbruches Abwasser hineinfloss. Einige Erneuerungen hat die Stadt dort schon umgesetzt, aber eine umfassende Sanierung steht noch aus. Zuletzt hatte die Bäderverwaltung 2025 für den Beginn der Modernisierung in Aussicht gestellt.

Im Stadtbezirk Bad Godesberg steht momentan gar kein Schwimmbad mehr zur Verfügung. In diesem Jahr bleibt das Schwimmbad in Friesdorf geschlossen, das im Winter bisher dank einer Traglufthalle als Hallenbad genutzt werden konnte. Das Kurfürstenbad ist bekanntlich seit 2016 dicht.

20 Hardtberger Schulen sind von der Schließung betroffen

Betroffen von den Schließungen der Bäder sind zahlreiche Schulen. Im Stadtbezirk Hardtberg sind es 20, darunter das Helmholtz-Gymnasium. Die Schüler per Bus ins Bad zu bekommen, sei schon ein gewisser organisatorischer Aufwand, berichtet ein Lehrer. Für diese Woche sei der Ausfall nicht so dramatisch, sagt er. „Ich hoffe aber, dass es danach weitergeht.“

Ganz andere Hoffnungen hat Jutta Brodhäcker, die für die Grünen in der Bezirksvertretung Hardtberg sitzt. „Es wird Zeit, dass es repariert wird“, sagt sie. „Das Bad sollte schon längst saniert sein.“ Dass die Bonner Bäder eine Katastrophe seien, wisse man doch. Das Wort Katastrophe zusammen mit energetisch kommt auch Dominik Loosen (SPD) als Erstes über die Lippen, als er über das Bad spricht. Die jetzige Situation zeige, wie dringend eine Sanierung sei.

Bert Moll (CDU) sagt: „Ich bin natürlich alarmiert. Nicht wegen der paar Tage, die das Bad jetzt geschlossen ist, sondern wegen dem, was jetzt möglicherweise danach noch kommt.“ Bei der geplanten Sanierung gehe es nicht nur um den Ausbau, sondern auch um elementare Ertüchtigung. Wie die Stadt mitteilte, zähle dazu auch die Erneuerung der Heizung.

Wie berichtet, wollte die Verwaltung Um- und Ausbau in abgespeckter Form umsetzen, die 38 Millionen Euro gekostet hätte statt 51,5. Die Bezirksvertretung sprach sich einstimmig dagegen aus. Ob es das Geld gibt, damit der Beschluss so umgesetzt werden kann, hängt von den Haushaltsberatungen ab, die Anfang des kommenden Jahres beginnen.

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