Angebot der Biostation in Dransdorf Hier können Bonner Saft aus ihren Äpfeln machen lassen

Dransdorf · In Dransdorf können die Bonner auf dem Gelände der Biostation aus ihren Äpfeln Saft pressen lassen. Weil die Apfelernte in diesem Jahr gut war, ist dort derzeit viel los. Aber auch an anderer Stelle ist Saft aus lokalen Äpfeln zu bekommen.

Bevor das Obst zu Saft verarbeitet wird, überprüfen die Mitarbeiter, ob die Äpfel schadhafte Stellen haben.

Bevor das Obst zu Saft verarbeitet wird, überprüfen die Mitarbeiter, ob die Äpfel schadhafte Stellen haben.

Foto: Niklas Schröder

Aus der heimischen Apfelernte lässt sich jede Menge leckerer Saft pressen, findet die Biologische Station und hat deshalb für kurze Zeit eine mobile Saftpresse auf ihren Hof geholt. Das Angebot haben viele Bonner genutzt.

„Wir als Biostation wollen den Bonnern die Chance geben, ihre Äpfel zu verwerten“, erklärt Gerrit Kundruhn. Laut dem Teamleiter für Landschaftspflege sollen mit der Saftpresse die Streuobstwiesen im Stadtgebiet und Umland mehr unterstützt und geschützt werden. „Manchmal wissen die Leute ja nicht, was sie mit ihrem ganzen Ost machen sollen. So lässt es sich als Saft im Keller einlagern“, sagt Kundruhn. Zumal die Apfelernte in diesem Jahr besser ausgefallen sei als im vorherigen. Auch die Biologische Station war wieder auf kommunalen und privaten Obststreuwiesen aktiv und hat körbeweise Obst zusammengesammelt. Je nachdem wie gut das Apfeljahr ist, kommen so bis zu sechs Tonnen zusammen.

Bevor die Äpfel verarbeitet werden, überprüfen die Mitarbeiter sie auf schadhafte Stellen. Vom Band geht es für die Äpfel anschließend in die Waschanlage, wo sie gereinigt werden. Danach werden die Äpfel zerkleinert und landen auf der sogenannten Packpresse, die mit einem Luftdruck von 400 Bar arbeitet. Der aus der „Maische“ gepresste Saft geht weiter zum Pasteurisator. Hier wird der Saft auf etwa 80 Grad erhitzt und anschließend heiß abgefüllt.

Der Saft wird so für ein Jahr lang haltbar gemacht und das ganz ohne Zusätze, erklärt Michael Breitsprecher. Der Landschaftsgärtner betreibt die mobile Saftpresse bereits seit 16 Jahren. „Das Interesse aus eigenen Äpfeln einen Saft zu pressen, ist bei den Menschen in den vergangenen Jahren gewachsen“, beobachtet Breitsprecher. „Wir waren so ziemlich die erste Presse in Nordrhein-Westfalen. Mittlerweile gibt es landesweit zehn Pressen.“

Großer Andrang an der Saftpresse

Die Vorliebe der Bonner für den Saft von der eigenen Wiese spiegelt sich auch im Besucherandrang auf dem Gelände der Biologischen Station wider. Alle Termine sind vollständig belegt. Kistenweise bringen die Besucher ihre Äpfel an das Förderband. Unter ihnen sind auch John Brandi und Paula van de Laar, die kurzerhand eine Fahrgemeinschaft nach Bonn gebildet haben. Brandi hat Äpfel aus dem heimischen Garten im Gepäck, van de Laar hingegen von einer größeren Streuobstwiese. „Ich finde es fantastisch. Ich habe mir schon immer gewünscht, mal eigene Äpfel professionell pressen zu lassen“, erzählt der 44-Jährige. „Es ist schon toll, den Saft anschließend trinken zu können und unseren Gästen auf dem Hof anbieten zu können. Ich denke, dass viele aus Bonn und Alfter hier ihre Säfte pressen lassen“, sagt die 18-Jährige.

Ab einer Mindestmenge von 50 Kilogramm kann der Apfelsaft gepresst werden. „Je mehr verschiedene Apfelsorten man mischt, desto aromatischer wird der Saft“, empfiehlt Breitsprecher. Zum Abfüllen verwendet er Kunststoffschläuche mit Zapfhahn für fünf bis zehn Liter Inhalt. Diese kommen in einen Karton, der im nächsten Jahr wieder verwertet werden kann.

Interessierte, die Saft von regionalen Streuobstwiesen probieren wollen, können Fünf-Liter-Kanister unter anderem im Weltladen Bonn, Maxstraße 36, erwerben. Ab einer Kaufmenge von fünf Kanistern kann der Saft auch bei der Biologischen Station, Dransdorfer Berg 76, abgeholt werden. Zudem soll es auch im Haus der Natur, An der Waldau 50, Saft von Streuobstwiesen geben. Außerdem bietet der Verein zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen in Wachtberg in seinem Saftlager, Bondorfer Straße 7, Säfte aus handgeerntetem Obst von Wachtberger Streuobstwiesen an. Weitere Informationen zur mobilen Saftpresse und zu den Terminen gibt es hier: www.obst-auf-raedern.de.

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