Konrad-Adenauer-Damm Immer wieder Unfälle trotz neuer Ampeln

BRÜSER BERG · Auf dem Konrad-Adenauer-Damm ereignen sich immer wieder Unfälle. Seit Jahren schon. Mit dem Ergebnis, dass die Stadt immer wieder etwas verändert hat, damit die Straßen dort sicherer werden.

Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem großen Kreisverkehr oberhalb des Telekom Domes, auf den der Brüser Damm und die Julius-Leber-Straße treffen. Sowie ein paar Hundert Meter weiter Richtung Lengsdorf, wo seit Juli eine neue Ampel den Verkehr regelt. Die Verwaltung teilt nun den Politikern in der Bezirksvertretung Bonn mit, dass die Probleme noch nicht gelöst sind.

Der Stellungnahme war ein Antrag der SPD vorausgegangen, die - wie berichtet - im August nach Details zu Unfallhäufungen und Maßnahmen zur größeren Sicherheit auf dem Damm gefragt hatte. Bürger hätten angemerkt, dass es sich bei dem Autobahnanschluss in ihrer Wahrnehmung gar nicht um einen Unfallschwerpunkt handele, so die Stadtverordnete Gabi Mayer. Die Einschätzungen der Verwaltung:

Rund um den Kreisverkehr

"Diese Kreuzung hat sich in 2003 zu einer Unfallhäufungsstelle entwickelt, bei der Unfälle in verschiedenen Fahrbeziehungen entstanden waren", heißt es in der städtischen Stellungnahme. Vor allem sei damals die Fahrtrichtung, von der B 56 kommend, in Richtung Lengsdorf (L 261) betroffen gewesen. Bis 2008 änderte sich kaum was an der Situation, sodass über ein Ingenieurbüro Verbesserungen erarbeitet wurden.

Damals kam heraus, dass die Unfälle nicht durch Raserei oder hohes Verkehrsaufkommen zustande kamen. Die Autofahrer übersahen schlichtweg das Rotlicht. Das liegt unter anderem auch daran, dass sie zwei Ampeln überwinden müssen - oftmals die hintere schon Grün zeigt, während die vordere, an der sie stehen, noch auf Rot steht. Nach dem Gutachten wurde einiges getan, damit die Ampelfarben nun besser zu sehen sind. Bis 2010 verlief es etwas ruhiger. "Lediglich in der Fahrbeziehung Julius-Leber-Straße auf den Konrad-Adenauer-Damm kam es weiterhin zu einer Unfallhäufung", so die Stadt.

So wurden von Duisdorf kommend 2013 eine weitere Haltelinie aufgetragen und ein Verkehrszeichen "Bei Rot hier halten" aufgestellt. "Danach hat sich bis zur Sitzung der nächsten Unfallkommission im Februar 2014 nur noch ein Unfall dieser Art ereignet", heißt es. Doch es blieb nicht ruhig, so dass der alte, längst nicht mehr betriebene Starenkasten am Kreisel nun so steht, dass er auch von der Julius-Leber-Straße aus zu sehen ist. Mittlerweile fand die Verwaltung auch heraus, dass es Hersteller von Messsystemen gibt, die eine kombinierte Geschwindigkeit- und Rotlichtüberwachung der Kreuzung möglich machen.

Knotenpunkt Damm und Autobahn

Diese Stelle war von 1999 an Unfallhäufungsstelle. 2003 änderte sich das, als nach Veränderungen die Fahrer sich weniger häufig gegenseitig die Vorfahrt nahmen. Doch ab 2006 knallte es wieder öfter, sodass 2009 neue Verkehrszeichen kamen. Stadt und Polizei führten Geschwindigkeits- und Stoppschildkontrollen durch. Mit mäßigem Erfolg. Selbst der Wegfall der rechten Fahrspur von Lengsdorf aus nutzte nicht viel. Wie es die Bezirksregierung schon 2010 vorschlug, kam nun die Ampel an die Stelle.

Mit dieser Lösung ist die CDU sehr zufrieden. Die hat nach Angaben des Bezirksverordneten Christoph Schada den Vorteil, dass von Lengsdorf kommende Autofahrer "jetzt keinen riesen Umweg mehr fahren müssen, um auf die Autobahn Richtung Meckenheim zu kommen". Vor Aufstellung der Ampel mussten sie nämlich eine Ehrenrunde über den Kreisverkehr am Dome drehen. Schada hält es für unseriös, jetzt schon Statistiken zu bewerten. "Man muss der Sache jetzt erst mal Zeit geben."

Einen "Bedarf an einer umfassenden Analyse und Bewertung der Verkehrsflüsse in diesem Bereich" sieht dagegen Gabi Mayer. "Wegen der Vielzahl von Einzelmaßnahmen, die umgesetzt wurden und nicht den erwünschten Erfolg hatten, hat man den Eindruck, dass ein Konzept fehlt." Sie verweist etwa auf den nutzlosen Wegfall der zweiten Fahrspur. Mayer hält den Aufbau von Messsystemen für wichtig und richtig. Ein durchgängiges Tempolimit von 50 Stundenkilometern wäre ihr am liebsten. Es dürfe keine Tabus geben, auch nicht bei Betrachtung der Kosten. Denn ein größerer Umbau sei am Ende vielleicht billiger als die vielen Einzelmaßnahmen der vergangenen Jahre.

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