Vorschlag der Bezirksvertretung Jugendtreff und Kita sollen in Hardtberg unter ein Dach

Hardtberg · Die Stadt baut auf dem Areal der ehemaligen Gallwitz-Kaserne. Geplant war ohnehin eine Kindertagesstätte, doch unter das gleiche Dach soll auch ein Jugendtreff wandern, wie die Bezirksvortretung nun vorschlug. Das wäre auch ein Ende der jahrelangen Übergangslösung des Lengsdorfer Jugendtreffs.

 Im hinteren Teil des Neubaugebiets Pandion Ville sollen Kindertagesstätte und Jugendtreff in einem Gebäude entstehen.

Im hinteren Teil des Neubaugebiets Pandion Ville sollen Kindertagesstätte und Jugendtreff in einem Gebäude entstehen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Überraschung ist der Verwaltung in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung gelungen. Sie präsentierte einen konkreten Vorschlag für einen neuen Jugendtreff. Ohnehin plant die Stadt im Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Gallwitzkaserne (Pandion Ville) an der Julius-Leber-Straße eine Kindertagesstätte. In diesem Gebäude könnte auch eine Offene Tür untergebracht werden, so der Plan des zuständigen Amtes für Kinder, Jugend und Familie. Und der Lengsdorfer Jugendtreff könnte aus seinem langjährigen Provisorium im Vereinshaus in angemessene Räumlichkeiten umziehen.

Grundsätzlich will die Politik das Projekt auf den Weg bringen. Geht es nach den Christdemokraten, sollen aber Lengsdorfer Jugendliche durch den künftig entfernteren Standort der Offenen Tür "räumlich nicht abgekoppelt werden", wendet der CDU-Stadtverordnete Bert Moll ein. "Möglichkeiten für einen Treff in Lengsdorf sollen parallel ermittelt werden." Mit einem entsprechenden Prüfauftrag der CDU-Bezirksfraktion wurde das Thema in der Bezirksvertretung vertagt.

Vereinshaus in Lengsdorf war als Übergangslösung gedacht

Aus Sicht der Verwaltung gibt es jedoch kaum eine Chance. 2013 musste der Jugendtreff aus dem Roncallihaus ausziehen. Seither wird das Angebot im Vereinshaus in Lengsdorf fortgeführt. "Das war lediglich als Übergangslösung gedacht", erläutert Jugendamtsleiter Udo Stein.

Die Räume seien wegen der beengten Verhältnisse nur eingeschränkt geeignet und entsprächen nicht den fachlichen Anforderungen. Dennoch sei es dem Träger, der Katholischen Jugendagentur (KJA) gelungen, Stammbesucher zu binden. Intensive Bemühungen, einen anderen Standort in der Umgebung zu finden, hätten nicht zum Erfolg geführt. Unter anderem waren beispielsweise Räume im Bauprojekt der Vebowag an der Villemombler Straße im Gespräch.

Kombi aus Kita und Jugendzentrum kann deutlich Kosten sparen

Mit dem Bau einer Kindertagesstätte und eines Jugendzentrums unter einem Dach "können deutlich Kosten gespart werden", so die Verwaltung. Wegen des dringenden Bedarfs an Kitaplätzen - nicht zu vergessen, dass auch in die Häuser im Neubaugebiet Familien ziehen - soll die Kita schnell fertig werden. Eine Offene Tür, im selben Gebäude integriert, wäre dann zeitnah das passende Angebot für die Jugendlichen.

Auch für Besucher aus Lengsdorf sei die Einrichtung mit etwa 15 Gehminuten gut erreichbar, zumal sich ihr Bewegungsradius deutlich über den Ort hinaus erstrecken würde. Nach eigenem Bekunden sähen sie kein Problem, einen längeren Weg zur Jugendeinrichtung in Kauf zu nehmen. "Das ist genau der Punkt, an dem wir noch einmal nachhaken wollen", hält Bert Moll dagegen.

Und es gibt noch einen weiteren: Die Frage, ob auch alternative Träger in die Überlegungen einbezogen würden. Denn die Stadt will weiter mit der KJA arbeiten. "Es geht uns nicht darum, die Arbeit des jetzigen Trägers infrage zu stellen, aber wir wollen von der Verwaltung genau wissen, welche Überlegungen zu dieser Wahl geführt haben", erläutert Moll.

"Die KJA hat sich im Umfeld bereits etabliert und ist in der Lage, die bisherigen Besucher in Lengsdorf an den neuen Standort zu binden", argumentiert die Verwaltung. Jugendausschuss und Rat haben bereits grünes Licht für das Projekt gegeben - vorbehaltlich der ausstehenden Zustimmung der Bezirksvertretung.

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