Frisbeesport Keine Bedenken gegen Discgolf im Derletal

DUISDORF · Die geplante Disgolf-Anlage im Derletal hat eine weitere Hürde genommen. Ein Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass es hierfür keine naturschutzrechtlichen Hindernisse gibt.

Der Verein Bonnsai hat eine weitere Hürde genommen auf dem Weg zu einer von ihm gewünschten Discgolf-Anlage im Derletal. Wie der Sport- und Bäderamtsleiter Stefan Günther im Sportausschuss mitteilte, sei ein naturschutzrechtliches Gutachten positiv für eine solche Nutzung ausgefallen. Auf eine solch fachliche Einschätzung hatte der Naturschutzbeirat der Stadt wert gelegt. Die Hardtberger Bezirksvertretung hatte in einem Beschluss dem Sportverein bereits vorbehaltlich seine Zustimmung signalisiert. Nun ist zumindest vonseiten der örtlichen Politik und Verwaltung der Boden für die Sportler bereitet. Es fehlt allerdings noch grünes Licht der Kölner der Kölner Regierungspräsidentin. Dort ist die höhere Naturschutzbehörde angesiedelt.

Der Verein Bonnsai Frisbeesport hat Mitglieder in Bonn und Umgebung und ist schon länger auf der Suche nach einer sportlichen Heimat. Daher ist der Vorsitzende Björn Endres erfreut über das Ergebnis des Gutachtens. „Es bestätigt unsere Einschätzung. Denn der Reiz beim Discgolf ist gerade das respektvolle Spielen in und mit der Natur. Nun kann es im Derletal hoffentlich bald losgehen.“ Discgolf ist eine Nischensportart, die mit recht wenig Mitteln ausgeübt werden kann. Die Spieler werfen mit Frisbees und versuchen, mit möglichst wenig Versuchen ihr Wurfgerät in einem Korb zu versenken.

Ähnlich wie beim Golfen gibt es in der Regel mehrere Parcours. Um ihren Sport ausüben zu können, müssen die Mitglieder für die Körbe feste Verankerungen in den Boden einbringen. Insgesamt neun davon will Bonnsai in Eigenleistung einbauen. Die Investition ins Material von rund 7000 Euro übernimmt der Verein aus eigener Tasche. Die Kosten für das Gutachten konnte er aber nach eigenen Angaben nicht mehr aus der Vereinsschatulle zahlen. Die Bezirksvertretung hatte deshalb ein Einsehen und entschied, die 3000 Euro für die Analyse aus der Stadtkasse zu begleichen, auch wenn weite Teile der Kommunalpolitik die Forderung des Naturschutzbeirates nach einer Expertise nicht nachvollziehen konnten.

Der Hardtberger Bezirksverordnete und Vorsitzende des Sportausschusses, Christos Katzidis, zeigte sich erfreut von dem Ergebnis des 20-seitigen Gutachtens, „dass durch das Vorhaben keine artenschutzrechtlichen Konflikte zu erwarten sind“. Vor zweieinhalb Jahren habe die CDU den Antrag für die Anlage eingebracht. Nach dem einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung vor zwei Jahren habe es für den Verein „eine Hängepartie gegeben, die primär vom Naturschutzbeirat verursacht worden ist, weil man dort auf ein unverhältnismäßig teures naturschutzfachliches Gutachten bestand“, zeigte sich Katzidis noch im Nachgang verärgert.

Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD und Hardtberger Bezirksverordnete, begrüßte ebenfalls den Fortschritt und erklärte ebenfalls: „Man kann an der ein oder anderen Stelle zu viel regulieren.“ Die Hardtberger Kommunalpolitiker hatten immer wieder eingewandt, dass schon gegenwärtig das Derletal von Frisbee-Spielern genutzt werde und Bedenken gegen eine Anlage unbegründet seien.

Der Naturschutzbeirat hatte mit knapper Mehrheit die Befreiung vom Landschaftsschutz für die geplanten Eingriffe in den Boden verweigert und zunächst den Nachweis der Unschädlichkeit für den Naturschutz gefordert.

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