Ziegelei in Bonn-Lengsdorf Kleines Wäldchen muss 80 Wohnungen weichen

Lengsdorf · Viel Platz, um neue Wohnungen zu bauen, gibt es im Stadtbezirk Hardtberg nicht mehr. Und doch: In Lengsdorf haben die Stadtplaner noch eine Fläche gefunden, auf der ein neues Wohnquartier mit 60 bis 80 Wohnungen entstehen könnte.

 Aus der Luft zeigt sich, wie dicht bewachsen die künftige Wohnbaufläche An der Ziegelei derzeit noch ist. Bevor gebaut wird, muss die Fläche gerodet werden. Unten rechts ist die neue Rettungswache zu erkennen, links ein Teil des Aldi-Discountmarkts.

Aus der Luft zeigt sich, wie dicht bewachsen die künftige Wohnbaufläche An der Ziegelei derzeit noch ist. Bevor gebaut wird, muss die Fläche gerodet werden. Unten rechts ist die neue Rettungswache zu erkennen, links ein Teil des Aldi-Discountmarkts.

Foto: Benjamin Westhoff

Das einen Hektar große Areal, das derzeit von einem dichten Baumbestand eingenommen ist, ist laut Stadt das letzte Grundstück aus dem ehemals 710 Hektar großen Entwicklungsgebiet Hardtberg. Der Bebauungsplan aus dem Jahr 1976 setzt eigentlich ein Gewerbegebiet fest, hier stand früher die Lengsdorfer Ziegelei, worauf auch noch der Straßenname hinweist. Es liegt zwischen der neuen Rettungswache und dem Aldi-Discounter.

Die Hardtberger Bezirksvertretung genehmigte jetzt auf Vorschlag der Stadtverwaltung einstimmig einen Zielbeschluss, dieses Grundstück nördlich der Rettungswache für Wohnungsbau zu entwickeln und den Bebauungsplan entsprechend zu ändern. Das Gelände ist bereits verkauft. Der Bornheimer Investor Rudi Nettekoven, mit dem die Stadt schon in früheren Zeiten gute Erfahrungen gemacht hat, hat es vom Träger der Entwicklungsmaßnahme Hardtberg, der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) erworben.

„Das Gelände, das nach Ende der alten Ziegelei schon mal ausgekoffert wurde, war mehrfach in Ausschreibungen als Gewerbegebiet zum Beispiel für Handwerksbetriebe vorgesehen“, berichtet Stadtplaner Manfred Maaß. Doch Interessenten dafür fanden sich nicht.

„Wir haben hier noch keine Entscheidung über einen Bebauungsplan oder eine Bürgerbeteiligung getroffen, sondern nur eine grundsätzliche Verständigung über das weitere Vorgehen herbeigeführt“, sagte CDU-Ratsherr Bert Moll in der Sitzung der Bezirksvertretung. Er hält die Nutzungsänderung für vernünftig und richtig. „Was genau dorthin kommt, bleibt der weiteren Planung vorbehalten.“

Es könne sich nach seinen Worten um acht Wohnblocks handeln, zwei bis drei Geschosse hoch, oder aber auch um dazwischen liegende Einfamilienhäuser. Wegen der Bereitschaft des Investors wird 30 Prozent des neuen Wohnraums als öffentlich gefördert vorgesehen, was die Politiker ebenfalls als vernünftig und verträglich beurteilen. Das entspräche zwei bis drei Wohnblocks, so Moll.

Wie lange es dauert, bis Planungsrecht geschaffen wird, die Baugenehmigung da ist und die Bagger anrücken können, steht noch nicht fest. Stadtplaner Maaß glaubt nicht, dass ein Start der Baumaßnahme vor dem Jahr 2018 möglich sein wird, auch wenn die Stadt die Planung mit Priorität verfolgen will.

Wie die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage bereits mitteilt, gibt es keine Einschränkungen durch die nahe gelegene Autobahn 565. Eine schalltechnische Untersuchung habe auch ergeben, dass es keine Lärmkonflikte zwischen den bestehenden gewerblichen Anlagen und einer Wohnnutzung gebe.

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