„Bronx Rock“ Kletterpark auf dem Hardtberg schließt im Herbst

Hardtberg · Den Kletterwald „Bronx Rock“ auf dem Hardtberg will Betreiber Markus Zöll noch bis Herbst öffnen - und danach schließen. Er will die Bauarbeiten im Hardtbergbad abwarten und rechnet mit mehrjährigem Stillstand.

Seinen Kletterwald mit mehreren Parcours kann Markus Zöll erst jetzt mit Verspätung öffnen. Doch nach dieser Saison ist erstmal Schluss.

Foto: Benjamin Westhoff

Markus Zöll empfängt den Besuch am Eingang seines Kletterwaldes „Bronx Rock“ und hat zwei Nachrichten. Die erste: „Wir machen auf“, die zweite: „Wir machen zu.“ Der Geschäftsführer geht auf dem Hardtberg in die elfte Saison. Wegen der Corona-Krise konnte er die Anlage neben dem Hardtbergbad bisher noch nicht öffnen, normalerweise können seine Gäste ab Ostern angeleint durch die Wipfel der Bäume klettern. Dieses Jahr musste Zöll sie aber hängen lassen.

Auch wenn es jetzt wieder losgeht, nach der Saison ist erst mal Schluss. Denn das Hardtbergbad wird ab 2021 saniert. „Es hieß auch schon vor zehn Jahren, in zwei Jahren geht es los“, sagt Zöll. Aber dieses Mal rechnet er damit, dass es wirklich soweit ist.

Noch vor Kurzem habe es gegenüber seines Parks auf der anderen Straßenseite eine Baustelle gegeben, erzählt er. Dort sei nicht mal besonders viel losgewesen. Den Lärm fand er trotzdem störend. Das möchte er seinen Besuchern nicht zumuten. Deswegen komme es nicht infrage, dass seine Anlage parallel zum Umbau des Bades öffnet. Zumal der Klettergarten direkt daneben liegt.

An diesem Donnerstag will er wieder aufmachen. Schon im März hatten er und seine Mitarbeiter die Eröffnung vorbereitet, mussten den Klettergarten aber dann geschlossen lassen. Nun ist alles corona-konform eingerichtet. An der Kasse trennen Plexiglasscheiben Kassierer und Gäste, außerdem steht Desinfektionsmittel bereit. Auch auf Zölls Anlage werden die sonst üblichen Bestimmungen gelten. Mundschutz müssen die Gäste beim Klettern nicht tragen, bei den Einweisungen aber schon.

Und Kinder unter sieben Jahren dürfen gar nicht auf die Bäume. „Die brauchen immer sehr viel Hilfe bei den Gurten und Karabinern“, sagt Zöll. Um seine Mitarbeiter zu schützen, soll der Kontakt mit Gästen möglichst geringgehalten werden. Erst mal ist der Klettergarten nur an Feiertagen und am Wochenende geöffnet. In den Ferien wird auf mittwochs und donnerstags erweitert, dann bietet er wieder das Ferienprogramm „Robin Hood“ für Kinder an. Allerdings nur für zehn und nicht für 15 Teilnehmer.

Für angeseilte Kinder ist auch die Fahrt im Bobbycar möglich.

Foto: Benjamin Westhoff

Im Klettergarten beschäftigt Zöll jede Saison rund zwölf Mitarbeiter, darunter viele Studenten. „Die musste ich dieses Jahr sechs Wochen lang vertrösten“, sagt er. Einige seien deswegen abgesprungen, für sie musste er Ersatz finden. Seine finanziellen Ausfälle hielten sich bisher in Grenzen. Er hoffe, dass er in den Herbstferien, wenn die Saison zu Ende geht, bei plus minus null rauskomme. „Diese Saison wollten wir trotzdem noch machen“, sagt Zöll. Anders sehe die Lage in der Kletterhalle aus, die er in Wesseling betreibt. Dort hat er sieben Festangestellte. Derzeit kann er nur jeweils 68 statt wie gewohnt 130 Kletterer reinlassen. „Da haben wir mega Ausfälle“, sagt Zöll.

Zu kämpfen hat er aber nicht nur mit den Auswirkungen durch das Virus. Zöll steht in der Mitte des Kletterwaldes und zeigt auf die Bäume, denen die vergangenen Sommer zugesetzt haben – oder was noch von ihnen übrig ist. „Da ist 2018 ein Baum verdurstet“, sagt er. „Die Buche da verabschiedet sich gerade.“ In anderen Parks seien die Bäume von Borkenkäfern befallen, davon ist sein Park verschont geblieben. Vier Parcours haben die Mitarbeiter einer Spezialfirma an den Bäumen angebracht, darunter einer speziell für Kinder. Insgesamt 40 Plattformen befinden sich an den Bäumen. Darauf hätten Besucher mehr als genug Abstand von einander.

Falls es mit dem Park weitergeht, soll noch mindestens ein weiterer Parcours hinzukommen. „Wir wollen wieder aufmachen – keine Frage“, sagt Zöll. „Aber in welcher Art und Weise kann ich noch nicht sagen.“ Er rechnet damit, dass bis dahin sicher vier Jahre verstreichen werden. Eventuell könnte der Klettergarten dann auch während der Bauarbeiten des Bades umgebaut und erweitert werden.

Bis zu den Herbstferien können Besucher des Kletterwaldes jedenfalls noch durch die Baumkronen kraxeln. Zöll sagt: „Wir haben hier schöne Jahre gehabt, aber dann ist erst mal Feierabend.“