Geschwindigkeitskontrollen Stadt blitzt ab Januar am Konrad-Adenauer-Damm

Hardtberg · Die stationäre Messanlage an einer der Bonner Hauptverkehrsstraßen sollte ursprünglich schon im Sommer am Konrad-Adenauer-Damm stehen. Messungen ergaben: 70 Prozent der Autofahrer waren zu schnell unterwegs.

 Auf dem Konrad-Adenauer-Damm sind streckenweise 70 Stundenkilometer erlaubt, auf einem abschüssigen Teilstück gilt allerdings Tempo 50. 

Auf dem Konrad-Adenauer-Damm sind streckenweise 70 Stundenkilometer erlaubt, auf einem abschüssigen Teilstück gilt allerdings Tempo 50. 

Foto: Benjamin Westhoff

Eigentlich sollte die neue stationäre Blitzanlage der Stadt Bonn längst am Konrad-Adenauer-Damm (KAD) aufgestellt sein und ihren Dienst verrichten. Doch getan hat sich dort bislang nichts. Die öffentliche Ausschreibung der Anlage und interne Abstimmungen haben mehr Zeit in Anspruch genommen als zuvor gedacht, erklärte jetzt Markus Schmitz vom städtischen Presseamt auf GA-Nachfrage. Die Stadt Bonn werde aber den neuen Blitzer im Januar errichten und in Betrieb nehmen.

Grund für den neuen Blitzer in Höhe der Kreuzung an der Derlestraße:  Der Adenauer-Damm ist im Abschnitt ab dem Fontainengraben in Richtung Duisdorf/Alfter ziemlich  abschüssig, deshalb gilt dort Tempo 50.  Doch die Autofahrer, die aus Richtung Süden kommend mit bis dahin erlaubten 70 Stundenkilometern unterwegs sind, bremsen in dem Teilstück mit dem Tempolimit oftmals gar nicht oder zu spät ab. Das hat eine Verkehrszählung mit einem Seitenradargerät in der Zeit vom Mitte bis Ende Juni 2018 ergeben, erklärte Schmitz. Im Ergebnis waren in dem Messzeitraum 70,1 Prozent der Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs.

In absoluten Zahlen waren es exakt 111.354 von insgesamt 158.850 Fahrzeugen, die in diesem Zeitraum gemessen wurden. Die Durchschnittsgeschwindigkeit aller Fahrzeuge lag laut Schmitz bei 65 Kilometer die Stunde bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern.

Temposünder werden rund um die Uhr erfasst

Bisher wurde in dem Teilabschnitt lediglich hin und wieder mobil geblitzt. Spitzenreiter bei einer solchen Messung war ein Fahrer, der mit seinem Auto dort mit mehr als Tempo 100 unterwegs war.  Wenn die Anlage steht,  werden Temposünder rund um die Uhr erfasst und zur Kasse gebeten. Die Grundlage für die Errichtung einer stationären Blitzanlage besteht laut Stadt Bonn  in einer Änderung der entsprechenden Verwaltungsvorschrift, wonach die Messbefugnis für Kommunen erweitert wurde. Demnach darf sie nun selber in Bereichen blitzen, in denen überdurchschnittlich häufig Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen festgestellt werden. Die feste Blitzanlage soll verhindern, dass dort eine Unfallhäufungsstelle entsteht.

Auf der Bergaufstrecke des KAD in Richtung Süden  gilt übrigens durchgehend Tempo 70. Die SPD hat hierfür wie auch für den restlichen Teil des Adenauer-Damms in Gegenrichtung schon mehrmals gefordert, grundsätzlich Tempo 50 einzuführen. Bisher vergeblich. „Es sollte hier überall Tempo 50 gelten.  Ich verstehe nicht, wieso auf einer Straße, die an Wohnhäusern, Schulen und demnächst an einer Kita vorbeiführt, immer noch 70 gefahren werden darf“, kritisierte die Hardtberger SPD-Ratsfrau Gabi Mayer. Zumal in der Höhe des künftigen Kindergartens gegenüber dem Tüv-Gelände ein Fußgängerüberweg mit Ampeln geplant sei. „Das widerspricht sich doch“, so Mayer.

 Wie berichtet, hatte die Verwaltung erklärt, dass Tempo 50 in diesen Abschnitten des Konrad-Adenauer-Damms  als Höchstlimit „mangels qualifizierter Gefahrenlage“ nicht ausgeschildert werden dürfe. Der KAD sei eine „klassische Außerortsstraße“, also eine Landstraße außerhalb geschlossener Ortschaften, mit wichtiger Verbindungsfunktion.

  Schon zu früheren Zeitpunkten hatte die Verwaltung klargemacht, dass die schweren  Unfälle, die sich am Kreisverkehr am  KAD, Brüser Damm und Julius-Leber-Straße ereigneten, in der Regel nicht auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen seien. Die meisten Unfälle entstünden vielmehr durch Rotlicht- oder Vorfahrtverstöße.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort