Akutkrankenhaus Seliger Gerhard in Duisdorf Malteser ziehen sich aus Krankenhaus in Bonn zurück

Bonn · Das Malteser Krankenhaus in Bonn-Duisdorf bekommt einen neuen Träger. Die Malteser reduzieren ihr Engagement bei Akutkrankenhäusern. Betroffen sind neben Bonn fünf weitere Standorte, darunter auch Köln. Gespräche mit möglichen neuen Eigentümern laufen bereits.

 Hochbetrieb in der Notaufnahme des Malteser Krankenhauses in Duisdorf. (Archivfoto)

Hochbetrieb in der Notaufnahme des Malteser Krankenhauses in Duisdorf. (Archivfoto)

Foto: Benjamin Westhoff

Die Malteser ziehen sich weitestgehend aus dem Krankehausbereich in Deutschland zurück und wollen nach eigenen Angaben auch das Akutkrankenhaus „Seliger Gerhard“ in Bonn-Duisdorf abgeben. Wie die Malteser am Donnerstag in einer Mitteilung bekanntgaben, werden voraussichtlich sechs der acht Malteser Akutkrankenhäuser aufgegeben - „inklusive der zugehörigen medizinischen Versorgungszentren und dazugehörigen Einrichtungen wie Apotheken oder Logistik“. Neben Bonn sind auch die Standorte Köln (St. Hildegardis), Duisburg (St.Johannes-Stift sowie St. Anna), Krefeld-Uerdingen (St. Josefshospital), Görlitz (St. Carolus) und Kamenz (St. Johannes) betroffen. Weitergeführt würden das Waldkrankenhaus Sankt Marien in Erlangen, die Fachklinik für Naturheilverfahren in Bad Brückenau und das geplante "Malteser-Diako Klinikum" in Flensburg. Auch die 34 Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen der Malteser sollen weitergeführt werden.

Als Grund für den Rückzug gaben die Malteser unter anderem wirtschaftliche Gründe an. Kostensteigerungen und fehlende Investitionen des Landes machten es für Betreiber kleinerer Gruppen und einzelner Krankenhäuser schwierig, einen kostendeckenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte, treffe dies im Wesentlichen auch auf den Standort Bonn zu. Dort sind nach Angaben der Malteser zurzeit 845 Mitarbeiter beschäftigt. Aufgrund aktueller Entwicklungen in der Krankenhauslandschaft sei eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau langfristig nicht zu halten, so der Sprecher. Dazu brauche es andere Strukturen und größere Betreiber.

Die betroffenen Krankenhäuser sollen unter neuer Trägerschaft weitergeführt werden. Dazu habe Malteser Deutschland Gespräche mit möglichen neuen Eigentümern aufgenommen. Ziel sei es, diese Gespräche im ersten Quartal 2020 abzuschließen. Nähere Angaben dazu, mit wem diese Gespräche geführt werden, machte ein Sprecher auf Nachfrage nicht.

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