Kunstprojekt auf dem Brüser Berg Kunst als Vermittler zwischen Lebenswelten

Hardtberg · Die drei Initiatorinnen des „Art to go“-Projekts auf dem Brüser Berg bleiben bei Auftaktveranstaltung unter sich. Ihr Ziel ist, „Kommunikation, Verständnis und Austausch zwischen den Lebenswelten“ des Hardtberger Stadtteils zu wecken. Bei den nächsten Treffen hoffen sie auf mehr Interesse.

 Sehen optimistisch in die Zukunft: Elisabeth Reichegger (von links), Indra Magdalena Henn und Valerie Häußler sind frohen Mutes, dass ihr Brüser-Berg-Projekt „Art to go“ Jung und Alt, Migranten und Alteingesessene zueinander finden lässt.

Sehen optimistisch in die Zukunft: Elisabeth Reichegger (von links), Indra Magdalena Henn und Valerie Häußler sind frohen Mutes, dass ihr Brüser-Berg-Projekt „Art to go“ Jung und Alt, Migranten und Alteingesessene zueinander finden lässt.

Foto: Hermes

„Vielleicht hätten sie doch ein paar Wochen später erst anfangen sollen,“ überlegt Gieslint Grenz vom Nachbarschaftszentrum Brüser Berg, nachdem auch sie feststellen musste, dass sich noch keine Interessenten zu der Kunstaktion „Art to go“, die am Donnerstagnachmittag mit einer Einführung startete, eingefunden hatten.

Doch die drei Künstlerinnen und Organisatorinnen des als generationsübergreifendes Kunstprojekt angelegten Programms, ließen sich nicht entmutigen und sind überzeugt, dass zu dem nächsten der insgesamt 25 geplanten Termine genügend Interesse entstehen wird, „Kommunikation, Verständnis und Austausch zwischen den Lebenswelten“ des Hardtberger Stadtteils zu wecken.

Valerie Häußler (33), Indra Magdalena Henn (34) und Elisabeth Reichegger (30) haben sich durch ihr Kunststudium an der Alanus Hochschule in Alfter kennengelernt und sind heute neben ihrer Profession als Kunsttherapeuten, als Malerinnen oder Bildhauerinnen auch durch ihr Engagement in der Bonner Kunstwerkstatt „arte fact“ verbunden, in der das „Selbst-Kunst-Schaffen“ eine der Maximen der Freien Kunstschule ist, die Kunst vor allem als einen sich ständig verändernden Prozess versteht und vermittelt.

Rasante Veränderung des Stadtbildes

Aus dieser Haltung heraus haben sich die drei ehemaligen Kommilitoninnen, die heute in Bonn und in Alfter wohnen, mit dem Brüser Berg als einem der „Problembezirke, da sich dort nach dem Regierungsumzug das Stadtbild rasant veränderte“, beschäftigt. „Überspitzt dargestellt treffen hier pensionierte Bundesbeamte und gut situierte Eliteschüler auf Langzeitarbeitslose und bildungsferne, kinderreiche Familien“, formulierte es Indra Henn und trat mit ihren Kolleginnen an das Kulturamt der Stadt heran, um mit ihrem „Art to go“-Konzept zur Überwindung der „Parallelwelten“ eine bewusstere Wahrnehmung des Stadtteils durch seine Bewohner anzuregen.

Die drei jungen Frauen haben im Vorfeld ihrer Recherche Plätze und Stadtlandschaften des Brüser Bergs fotografiert und möchten nun mit den Bewohnern darüber ins Gespräch kommen. „Das Konzept ist völlig offen“, sagt Valerie Häußler und deutet damit an, dass die Künstlerinnen sensibel auf die Einlassungen der Senioren aus dem Nachbarschaftszentrum und den Jugendlichen aus dem angrenzenden Jugendzentrum reagieren wollen.

In gemeinsamen Stadtrundgängen möchte man Orte erkunden, die sich durch „Setzungen“ verändern lassen und zu gemeinschaftlicher Nutzung anregen. Ein anspruchsvolles Projekt, das noch einiger Vermittlungsarbeit bedarf, sich dann jedoch mit nachhaltigem Nutzen für die Bewohner auswirken kann.

Am 23. und am 30. Januar finden jeweils in der Zeit von 15 bis 17 Uhr die nächsten Treffen für das Kunstprojekt „Art to go“ im Nachbarschaftszentrum an der Fahrenheitstraße 49 statt.

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