Stadtteilkultur trotzt der Corona-Pandemie Kunst- und Kreativmarkt am Brüser Berg nutzt Schaufenster

Brüser Berg · „Total überrascht“, sagt Anne Hensgen, habe sie die riesige Resonanz und Unterstützung der Geschäftsleute auf dem Brüser Berg, die Initiative Stadtteilkultur bei der Durchführung ihres traditionellen Kunst- und Kreativmarkts zu unterstützen.

 Aktiv für die Stadtteilkultur (von links): Anne Hensgen, Hartmut Schütte und Alexander Kerdic plakatieren Infos zum Kunst- und Kreativmarkt in der Borsigallee.

Aktiv für die Stadtteilkultur (von links): Anne Hensgen, Hartmut Schütte und Alexander Kerdic plakatieren Infos zum Kunst- und Kreativmarkt in der Borsigallee.

Foto: Stefan Hermes

Was wegen der Corona-Pandemie zu scheitern drohte, findet nun in den Schaufenstern der Geschäfte in der Fußgängerzone statt. Ab dem 1. April wird sich einen Monat entlang der Borsig- und Edisonallee Kunst und Kunstgewerbliches zu jeder Tages- und Nachtzeit betrachten und genießen lassen. 13 Kreative der Initiative Stadtteilkultur Brüser Berg stellen die Ergebnisse ihres Schaffens nun zum 21. Mal zur Schau.

Nachdem im vergangenen Jahr das 20. Jubiläum noch groß gefeiert werden konnte und man sich zum Gespräch über Kunst und Kultur im Nachbarschaftszentrum traf, müssen die Exponate jetzt für sich sprechen. Es dürfte eine „Win-win-Situation“ für die Geschäftsleute wie auch für die ausstellenden Künstler sein: Die Aufmerksamkeit, die die Gemälde und Fotografien, der Schmuck und die Keramik, kleine und größere Skulpturen sowie Handgewebtes auf sich ziehen werden, sind nun in den Auslagen zwischen den Angeboten der Geschäfte, bei Friseuren und in den Fenstern der Kirchen sowie in den Cafés zu sehen. „Um unsere Idee umzusetzen“, sagt Hensgen, „hatten wir vorsichtshalber schon den Ortsausschuss als Vermittler eingesetzt.“

Doch das scheint kaum nötig gewesen zu sein. Ein Flyer mit der Beschreibung des Vorhabens, die Kunstausstellung in die Schaufenster ihrer Geschäfte zu verlegen, ging an alle Ladeninhaber und führte zu der schon beschriebenen „überwältigenden Resonanz“. Dass sich  sogar die Eigentümer von leer stehenden Ladenlokalen bereit erklärten, an der Aktion teilzunehmen, ließ auch Bezirksbürgermeister Christian Trützler einen „großen Dank“ aussprechen. Dies sei nicht selbstverständlich, ist in seiner Eröffnungsrede zu der Ausstellung zu lesen, die an einer der grünen Inseln in der Fußgängerzone angeschlagen ist, da auf eine offizielle Eröffnungsfeier verzichtet werden muss.

In seinem Schreiben bedauert Trützler als neuer Bezirksbürgermeister des Hardtbergs, dass die Ausstellung nicht zu einer persönlichen Begegnung führen kann, da größere Zusammenkünfte aufgrund der aktuellen Pandemielage noch ausgeschlossen sind. Umso mehr freue es ihn jedoch, dass das Team der Initiative Stadtteilkultur der Situation trotze und es möglich mache, den „traditionellen und beständigen Kunstmarkt als Schaufensterkunstmarkt auf die Beine zu stellen“.

Die Idee sei „uralt“, sagt Hensgen als Leiterin der Kunstinitiative. Schon bei ihrer Vorgängerin Melitta Nonn habe es einmal eine Aktion in den Schaufenstern des Brüser Bergs gegeben. „Als es dann in diesem Jahr hieß, Kunstmarkt ist abgesagt“, erklärt Hensgen, die selbst mit ihren Skulpturen (Max & Moritz Apotheke) beteiligt ist, sei die Idee naheliegend gewesen, das alte Konzept wieder aufzugreifen.

Durch die große Teilnahme der meisten Geschäftsinhaber dürfte die Fußgängerzone somit auch an den Ostertagen an Attraktivität gewonnen haben. Zudem können alle Exponate direkt bei den Künstlern und Kreativen käuflich erworben werden.

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